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WORKSHOP PAPIERCOLLAGE

Im Rahmen der Tuwas-Mitmachtage bietet der Comedor del Arte ein Collageworkshop an. Die Papiercollage ist eine einfach Technik, die sehr ausdrucksstark wirken kann. Das Bildmaterial dazu stammt aus Zeitschriften, Prospekten und Büchern. Der Phantasie und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Freitag, den 7. Oktober 2016, 14.00 – 17.00 Uhr
Für Kinder ab 6 Jahre und Erwachsene
Anmeldung erbeten, max. 12 TeilnehmerInnen
Material vorhanden
Leitung: Julia Dossi

 

DAS INTERVIEW

Julia Dossi wird das Collage-Workshop leiten. Sie ist 1980 in Wien geboren und studierte Theater- und Filmwissenschaft. Aufenthalte in China, USA und Frankreich folgten, seit 2009 lebt sie wieder in Wien. Sie arbeitet u.a. auch als Journalistin und Illustratorin. Alexandra Eichenauer-Knoll stellte ihr vorab schon ein paar Fragen.

Julia_Dossi

Liebe Julia, Du wirst im Comedor del Arte im Rahmen der Tuwas-Mitmachtage ein Workshop zum Thema Papiercollagen abhalten. Was sollten wir dafür an Hilfsmaterialien vorbereiten?
Idealerweise hat jeder Teilnehmer eine feine Schere, mit der auch kleinteiliges Schneiden möglich ist, ein Blatt Papier, auf dem man die einzelnen Teile arrangiert und einen milden Kleber, evtl. in Stick-Form, der nicht tropft. Außerdem Bildmaterial in Form von Zeitschriften, Bildbänden, buntem Papier, etc., aus dem man Teile ausschneiden möchte.

Du bist eine talentierte Zeichnerin. Um eine Collage anzufertigen, muss man allerdings nicht unbedingt zeichnen können – was erwartest Du dennoch von Deinen TeilnehmerInnen?
Ich wünsche mir, dass die TeilnehmerInnen frei ihren Inspirationen folgen und in der Collage ihr eigenes ästhetisches Empfinden ausdrücken können.

Wie geht man an eine Collage heran? Gibt es zuerst die Idee bzw. das Thema oder ein interessantes Bild in einer Zeitung?
Alles ist möglich. Manchmal ergibt sich eine Collage, indem man ungezwungen ausprobiert, welche Elemente sich am Papier gut zusammenfügen. Oft gibt es eine Idee, die man gerne umsetzen will, ein Thema, mit dem man sich gerade beschäftigt, das man auf abstrakte Weise am Papier darstellen kann.

Du hast auch Filmwissenschaft an der Uni Wien studiert. Kann man mit Collagetechnik gut Geschichten erzählen?
Wer in der Collagetechnik gezielt inhaltliche Bezugspunkte setzt oder zum Beispiel mit der gewählten Farbpalette eine bestimmte Stimmung erzeugt, kann ohne Worte Geschichten erzählen. Filmemacher aus der US- Avantgarde, mit deren Arbeit ich mich während des Studiums und danach beruflich beschäftigt habe, wie Stan Vanderbeek oder Joseph Cornell zum Beispiel, haben mit Collagetechniken gearbeitet, genauso wie der Surrealist Man Ray oder der Maler Matisse.

Ist es mehr die Ästhetik oder der Prozess des Montierens – was reizt Dich so besonders an der Collagetechnik?
Es sind die Bilder zwischen den Bildern, die Assoziationen freisetzen, die mich interessieren. Ein Sammelsurium an Einzelteilen fügt sich zu einem Ganzen zusammen. Die Spannungen zwischen den Elementen auszuloten und zu fixieren ist ein Prozess.

Wo findest Du die besten Vorlagen für Collagen? Was sollen wir besonders sammeln?
Die besten Vorlagen findet jeder für sich, indem er die Bildressourcen sammelt, die er verwenden möchte. Fachmagazine oder alte Bildbände, Tageszeitungen und Kataloge eignen sich, manchmal bekommt man sie auch geschenkt. Es gibt genug alte Zeitschriften, Bücher und Fotos auf Flohmärkten. Mit unterschiedlichen Materialien lassen sich interessante Kontraste erzielen.

In Deinen Collagen beschäftigst Du Dich ziemlich viel mit dem Thema Kulinarik. Kommt das daher, dass Du auch als Gastro-Journalistin arbeitest?
Eine Weile habe ich als Gastro-Journalistin gearbeitet, das stimmt. Die meisten Collagen in der Auswahl sind aber während der Recherchen für ein Kochbuch und ein Blogprojekt entstanden, andere waren für einen Anlass im Freundeskreis bestimmt.