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Ein begeistertes Miteinander – Marianne Plaimer im Gespräch

Die Künstlerin und Pädagogin Marianne Plaimer war heuer zum zweiten Mal im Comedor del Arte und bot am 3. und 4. August 2017 ein Workshop an. Kinder und Erwachsenen bastelten wieder mit großer Begeisterung Figuren, sogenannte Avatare. Dabei kommen alte Kartons zum Einsatz, die verklebt und abschließend mit leuchtenden Acrylfarben bemalt werden. Zum Ende des Workshops stellte ich Marianne ein paar Fragen.

Liebe Marianne, wie war der Workshop im Vergleich zum letzten Jahr?

Marianne Plaimer: Die Arbeit im Comedor del Arte war für mich wieder sehr motivierend. Es ist schön zu sehen, wie engagiert hier alle zusammenarbeiten. Als ich ankam, lagen schon viele Materialien bereit, gesammelt von lieben Menschen. Schachteln und andere interessante Verpackungsmaterialien sind ja der „Grundstoff“ für die Avatare. Und auch heuer war ich wieder davon berührt, wie Erwachsene den Kindern beim Bauen der Figuren zur Seite standen oder selbst Avatare erschufen. Mohammed! Er macht das mit so viel Freude und Einfühlungsvermögen. Durch diesen Einsatz auch waren die Kinder bestens betreut und es ging um einiges leichter im Vergleich zum Vorjahr, als noch alles neu war.

Es war urheiß und trotzdem haben die Kinder sehr konzentriert gearbeitet, ist das normal?

Marianne Plaimer: Ja, ich glaube schon. Kinder sind so begeisterungsfähig. Sie sahen die Materialien, die verschiedenen Schachteln und Farbflaschen. Außerdem sahen sie das, was daraus entstehen kann – ich zeigte ihnen fertige Avatare –  und die Kinder wollten sofort loslegen. Die Hitze, so schien es, konnte sie da überhaupt nicht bremsen.

Haben sich deine Avatare weiterentwickelt? Du gibst ja auch etwas vor.

Marianne Plaimer: Die Vorgabe besteht darin, den Kindern bestimmte Materialien zur Verfügung zu stellen, aus denen sie eine Figur bauen dürfen, die für sie selbst stehen soll –  einen Avatar. In diesem Jahr sind wieder ganz andere Avatare entstanden. Eine Weiterentwicklung dieses Themas gibt es insofern, als dass es variiert wurde. Beeindruckend finde ich, dass die Kinder sich von den schon vorhandenen Figuren kaum beeinflussen ließen, vielmehr setzten sie ihre spontanen Ideen zielstrebig um, und die Ergebnisse sind super.

Was bleibt dir in Erinnerung?

Marianne Plaimer: Das Miteinander hier im Comedor, der respektvolle Umgang der Menschen untereinander, auch das Einwirken und die Mithilfe der hier ansässigen Menschen. Darüber berichte ich gern, wenn ich von unserem Avatar-Projekt hier erzähle.

Mohammad Ahmadi ist Schauspieler und arbeitet hier in Österreich auch sprachlich bedingt mit den Mitteln der Pantomime. Als er die große Raupe bemalte, dachte ich, vielleicht könnte er das mal für ein Theaterstück brauchen.

Marianne Plaimer: Jaaa! Und schon könnte eine neue Projektidee entstanden sein! Vielleicht entwickeln wir gemeinsam mit Mohammed und Hussein ein Projekt: bildende Kunst und darstellendes Spiel als Einheit. Die filmische Dokumentation dieses Prozesses wäre sehr spannend.

Die Fragen stellte Alexandra Eichenauer-Knoll.

Fotos: Franz Witzmann

 

Danke an die Leader-Region, die diesen Workshop unterstützt hat!