Standkundgebung unter der Regenbogenfahne
Am Freitag, dem 16. Juni um 16.00 Uhr, versammeln wir uns in einer offiziell angemeldeten Kundgebung, um Solidarität zu zeigen: mit den Angehörigen der LGBTQ+-Community*. Diese Aktion entspricht unserem Selbstverständnis als einem toleranten und weltoffenen Projekt.
Auch, wenn wir uns bislang vor allem für Menschen aus anderen Ländern und für Angehörige anderer Religionen eingesetzt haben, so schließt unser Selbstverständnis natürlich auch die Solidarität mit Menschen der LGBTQ+-Community mit ein.
Wir versammeln uns an jenem Ort, wo die Gemeinde Hainfeld im Pride-Monat Juni die Regenbogenfahne gehisst hat. Es ist ein geschichtsträchtiger Ort: der Victor Adler Platz in Hainfeld.
Wir stehen zu dieser Aktion umso bewusster, nachdem vor kurzem in unser Haus eingebrochen wurde und die Regenbogen-Fahne, die monatelang aus dem oberen Comedor del Arte-Fenster hing, gestohlen wurde. Diese sinnlose Tat hat uns bewusst gemacht, wie schwierig es doch für einige Mitmenschen ist, Anderssein anzuerkennen und zu respektieren. (vgl. NÖN-Bericht)
Wir möchten mit dieser Standkundgebung daher auch aufklären. Denn zu schweigen heißt gleichzeitig jenen Recht geben, die hetzen. Es geht hier nicht um ein im Grunde wertloses Stück Stoff, sondern es geht um ein wichtiges Symbol einer offenen Gesellschaft. Uns diese Fahne zu stehlen, ist der erste Versuch, uns der sie symbolisierenden Rechte und Freiheiten, also der in der österreichischen Verfassung festgeschriebenen Grundrechte, zu berauben.
Wir haben viele Freunde und Freundinnen, die anders sind. Sei es, weil sie aus anderen Ländern zu uns gekommen sind, weil sie andere Muttersprachen als Deutsch sprechen, weil sie anders aussehen, weil sie ihren Gott anders benennen oder weil sie eine andere sexuelle Orientierung leben. Wir bewerten das nicht, wir verurteilen das nicht. Wir sehen das Verbindenden und nicht das Trennende. Wir schätzen diese Vielfalt, weil sie uns bereichert und beschenkt.
Das konkrete Programm und die RednerInnenliste für den 16.6. sind derzeit noch in Ausarbeitung. Bereits sicher ist, dass wir auch eine Schweigeminute für die Opfer von Verfolgungen, damals wie heute, einplanen möchten.
*PS: Reinhard Jölli, gebürtiger Hainfelder, der schon lange in San Francisco lebt, hat mir noch geschrieben: