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Brot und Rosen – ein wichtiger Essay zum Thema Armut

Martin Schenk, Sozialexperte der Diakonie, hat 2024 ein schmales Büchlein von 70 Seiten im Taschenbuchformat veröffentlicht. Es ist ein Essay, den jede/r lesen sollte, der oder die beim Thema Armut mitreden möchte. Der Titel „Brot und Rosen“ bezieht sich auf eine Forderung von Textilarbeiterinnen in Massachusetts vor etwas 100 Jahren, die sich nicht nur für ein besseres Einkommen, sondern auch für Anerkennung und Vertrauen einsetzten.

Der Autor verweist auf zahlreiche Studien, die alle bestätigen: Wer arm ist, wird in mehrfacher Hinsicht zusätzlich bestraft.

Armut ist einer der existenziellsten Formen von Freiheitsverlust, so Schenk, denn durch sie wird auch der Möglichkeitsraum geraubt, zB auf freie Entscheidungen oder Erholungsphasen. Dauerstress, Diskriminierung und spürbare Vorurteile wirken sich auf die Aufmerksamkeitsspanne aus und schwächen so indirekt die Leistungsfähigkeit.

Die langläufige Meinung fordert aber genau das Gegenteil: Strengt euch doch einfach mehr an! Denn die säkulare, meritokratische Ordnung von heute, das weltliche „Wohlstandsevangelium“, so Schenk, macht uns glauben: „Jeder schafft es, wenn er nur will“. Noch fragwürdiger wird es, wenn dieses Dogma noch moralisch aufgeladenen wird im Sinne von: „Die Erfolgreichen schaffen es aus eigener Kraft, doch ihr Erfolg bescheinigt ihre Tugend.“ An diesem Punkt kann es sich der Sozialexperte nicht verkneifen, auf das lutherische Verständnis von Gnade als unverdientes Geschenk hinzuweisen.

Vorurteile wie diese erzeugen bei den Betroffenen Beschämung, Ohnmacht und Einsamkeit. Was gerade einkommensschwache Menschen aber bräuchten, wären Freunde, Respekt und Wertschätzung und durchaus auch Erholung und Kulturerlebnisse. Sonst verlieren sie die Möglichkeit auf sinnstiftende Beziehung.

Es führt zu weit, alles genau zu beschreiben, spannend fand ich auch den Hinweis, zwischen Sach- und Dienstleistungen zu differenzieren. Während Dienstleistungen wie zB Pflegehilfe oder Kinderbetreuung die Handlungsspielräume der Betroffene erweitern, wird mit Sachleistungen der gegenteilige Effekt erzielt. Diese reduzieren die Selbstständigkeit, erzeugen ein Gefühl von Entmündigung. Hiervon könnten Entscheidungsträger in diesem Land lernen. Von der aktuell diskutierten Bezahlkarte für Grundversorgungsempfänger schreibt der Autor nichts, diese Idee ist wohl noch zu frisch. Die ersten Berichte deuten aber darauf hin, dass sie den Freiheitsspielraum noch mehr einengt und die Verzweiflung erhöht.

Wer glaubt, Armut beträfe ihn oder sie nicht und kenne auch keine Betroffenen, dem sollte dieser Hinweis von Martin Schenk zu denken geben: „Sie (Anm.: die Armutsbetroffenen) sind eine Art soziales Fieberthermometer, an dem sich negative gesellschaftliche Entwicklungen, die später viele treffen, Monate vorab zeigen.“

Herzlichst, Alexandra Eichenauer-Knoll

Screenshot

Besuch der Ausstellung von Ammar Mousa

Alexandra Eichenauer-Knoll hat die erste Ausstellung des syrisch-kurdischen Künstlers Ammar Mousa in Wien besucht. Hier ihr Text:

Ammar hat mich zu seiner ersten Ausstellung in einem kurdischen Zentrum im 16. Wiener Gemeindebezirk eingeladen. Ich kenne ihn von den Deutschlerngruppen am Klammgruberhof in Hainfeld. Beim Ostermarkt 2023 haben wir mit ihm ein Portraitzeichnen neben unserem Herzverstand-Stand angeboten. Ich habe Ammar immer als sehr feinen und auch ausgleichenden Menschen erlebt, der trotz eigener Probleme stets versucht hat, für andere da zu sein und in die Tristesse am Klammgruberhof auch etwas Schönheit und Würde zu bringen.

Gerne habe ich also seine Ausstellung, die in der letzten Maiwoche 2024 stattfand, besucht. Neben Bildern und Schriftgemälden präsentierte er dort Drahtskulpturen, und diese haben mich wirklich begeistert. Über diese möchte ich daher jetzt schreiben.

Es war auf den ersten Blick dieser Kontrast, der mich berührte. Dünner Eisendraht für Skulpturen, die betonschwere Emotionen ausdrücken. Ammars Themen kreisen zentral um Flucht und das macht sie für mich auch so authentisch. Er zeigt in vielen Arbeiten wohl auch sich selbst, gebeugt, auf einem Koffer sitzend, mit einem riesigen runden Ballastknäuel im Rücken – all seinen Sorgen und Ungewissheiten. Für Ammar bedeutet das konkret vor allem: Wann wird seine Familie endlich nachkommen können? Wann wird er in ein normales Leben starten können? Die Figur mit der Leiter steht symbolisch für einen Menschen, der die Leiter beschwerlich herumträgt, aber sie nicht aufstellen und hochklettern kann.

Die Heimat beschäftigt den Künstler auch in anderen Gestalten: Ich sehe ein liegendes Kriegsopfer mit einem abgeschnittenen Arm, ich sehe gebeugte Menschen, zu alt, um die Heimat noch zu verlassen. Von der Decke baumelt ein Gehängter. Eine dramatische Kritik an den vielen Hinrichtungen im Iran. Er zeigte mir dazu ein Foto eines Mannes, der kurz vor seiner Hinrichtung noch seinem Sohn zulächelt. Wofür entscheidet man sich in seinen letzten Augenblicken? Ammar hat ihm ein Denkmal gesetzt. Ebenfalls von oben schwingt in einem Marmeladeglas, als ginge ihn das alles nichts an, der Präsident des geschundenen Landes Syrien. Dieser ist allerdings aus einem gold eloxierten Aluminiumdraht gewickelt, passend zu seinem Thron, auf den er ja auf keinen Fall verzichten möchte. Koste es, was es wolle!

All der Schwere zum Trotz, trifft man in dieser Ausstellung auch auf Schönheit und Leichtigkeit. Ammar liebt Musik und vor allem Tanz, und so sehe ich kurdische Kreistänzer mit den typischen Tüchern wie auch elegante, europäische Solo- und Paartänzer. Auch eine Figur in der Position des Yoga-Baumes steht unvermittelt da und strahlt positive Energie aus. Wieso Yoga? Ammar praktizierte selbst in seiner Heimat Meditation.

Schönheit und Kunst versus Tod, Flucht und Leid – alles in einem Raum, nebeneinander, gleichzeitig. Die Figuren stehen, liegen oder hängen von der Decke – wie zufällig durchmischt. Das Leben hält uns mit Freud und Leid in Schach und oft nicht so vorausplanbar, wie wir es uns wünschten. Das wissen wir natürlich und das weiß auch Ammar. Nur sein Leben verläuft in wesentlich extremeren emotionalen Achterbahnen wie bei den meisten von uns DurchschnittseuropäerInnen.

Ammar Mousa hat schon in seiner Heimat Ausstellungen und Buchprojekte gemacht, auch gemeinsam mit seiner Frau Zozan Battal. (siehe Nachtrag unten) Als Lehrer für Arabisch ist er auch der Schriftgestaltung und dem Buch sehr zugetan. Er weiß also, wie man ein Konzept für eine Ausstellung entwickelt, alles wirkt durchdacht. Einzig bei der Preisliste fehlte mir das Wichtigste: Es gab zwar zu jeder Arbeit eine Nummer, aber keine dazu passende Preisliste. Dazu schrieb er mir in Nachhinein: „Die syrische Flüchtlingsgemeinschaft kauft keine Gemälde.“ Viel wichtiger waren ihm wohl die abendlichen Kulturgespräche während der Ausstellungswoche im Kreise seiner Community und die Möglichkeit, sich als Mensch und Künstler mit seinen Themen erstmals in Österreich sichtbar zu machen.

Ich wünsche Ammar, dass er irgendwann auch von einheimischen Kunstinteressierten wahrgenommen wird.

Alexandra Eichenauer-Knoll

Nachtrag von Ammar per WhatsApp: „Meine Frau Zozan Battal ist Mathematiklehrerin und bildende Künstlerin, die im Bereich Origami und mit Papier arbeitet. Mein Sohn Sawushka Mousa ist der jüngste kurdische Autor, der im Alter von zehn Jahren ein Buch auf Kurdisch geschrieben hat. Er ist auch ein bildender Künstler. Jeder von uns hat eigene Ausstellungen, und meine Frau, Sawushka und ich haben auch gemeinsame Ausstellungen im Kurdistan-Irak präsentiert, die sich um das Leid der Flüchtlinge drehten.“

Warum ich im Deutschkurs so gerne spiele

Ich unterrichte seit Herbst 2022 in der Pension Klammgruberhof, acht Kilometer von Hainfeld, Deutsch. Damals hat mich Uschi Berthold vom Neulengbacher Verein „Ankommen in Würde“ gebeten, sie zu unterstützen. Ich fahre sehr gerne hin und habe inzwischen schon mehrere Kursgenerationen an Bewohnern kennengelernt.

Unter einer Kursgeneration verstehe ich eine Gruppe an Menschen, die gerne zusammen in den Kurs kommen, sich unterstützen und auch Spaß miteinander haben können. Meist ist eine starke Persönlichkeit dabei, die besser Deutsch oder Englisch spricht, die anderen auch übersetzen und die man verlässlich kontaktieren kann. Und irgendwann zerfällt diese Gruppe wieder und es muss sich eine neue formieren. Aufgrund dieser Problematik ist es fast unmöglich, einen durchgängigen, aufbauenden Kurs zu leiten oder ein A0- oder A1-Buch zu probieren. Das ist schade, denn manche Personen müssen über ein Jahr bleiben und bekommen in dieser Zeit keinen Kurs bezahlt (zB Personen aus Afghanistan oder Somalia). Es ist schade um wertvolle Lebenszeit, die sinnvoller genutzt werden könnte. Und mit dem Warten steigt auch die Anfälligkeit für Depressionen.

So liegt es an uns, mit größter Flexibilität und möglichst stets gut gelaunt in der Rolle der Deutschlehrerin anzutreten. Ich habe mein Anliegen längst geändert: Mir geht es vor allem darum, Kontakt zu den Menschen dort zu bekommen oder zu halten, um Fragen zu beantworten (Jedes Jahr wieder: Was ist Ostern? und Achtung: Am Ostermontag sind die Supermärkte geschlossen!). Einfach da und dort behilflich sein können, zB wenn jemand für seinen Sohn ein Fußballtraining sucht oder wenn bestimmte Kleidung benötigt wird.

Da auch immer wieder Kinder anwesend sind, vor allem in den Ferien, bin ich in letzter Zeit dazu übergegangen, vor allem Spiele zu spielen.

Dabei können alle integriert werden, ja sogar Leute, die kaum ein Wort Deutsch sprechen.

Beim Spiel geht es ja bekanntlich auch ums Glück! So hat letztes Mal ein Kurde, der noch gar nicht der deutschen Sprache mächtig ist, haushoch beim Kinder-Scrabble gewonnen. Ich hatte dieses Spiel im Secondhand-Laden besorgt und wollte ausprobieren, ob es sich für den Deutschkurs eignet. Ja, es eignet sich sogar sehr gut!

Beim Spiel kommt einfach Spaß auf und die Leute entwickeln einen Ehrgeiz, der auf ein ganz konkretes Ziel gerichtet ist. Klare Regeln, die für alle gleichermaßen gelten, geben Struktur und Sicherheit.

Unlängst probierten wir sogar ein wirklich schwierige Spiel aus, ich selbst wäre nicht auf diese Idee gekommen. Aber ein Mädchen hatte sich in der Volksschule ein Spiel ausgeborgt und mich gebeten, es ihr zu erklären. Es war ein Spiel der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Sektion Transport, und es ging darum, Waren quer durch Europa zu führen. Wer auf ein gelbes Feld kam, musste eine „Zufallskarte“ ziehen, die den Spielverlauf auch ändern konnte, zum Guten und zum Schlechten. Bitte was bedeutet das Wort „Zufall“? Alleine mit dieser Frage verbrachten wir einige Zeit… Ehrlich gesagt, das Spiel war so kompliziert, dass ich das Experiment abbrach und das Mädchen und ihren Vater zu mir nach Hause einlud, wo wir es gemeinsam mit meinem Sohn durchspielten. Mein Sohn Max liebt es zum Glück, neue strategische Spiele auszuprobieren. Also ja, dieses Spiel ist eher für eine fortgeschrittene Deutschgruppe geeignet, aber vielleicht nehme ich trotzdem einmal ein DKT oder ein Zug-um-Zug in den Deutschkurs mit…

Ich freue mich über weitere Anregungen und natürlich auch über Spielespenden. Diese müssen allerdings komplett sein. Einen Würfel kann man schon mal ersetzen und auch einen Spielstein, aber sonst sollte das Spiel vollständig sein. Sehr hilfreich ist auch, wenn eine Anleitung enthalten ist. Gerne nehme ich auch komplette Puzzles – für Kinder, aber auch ältere Personen ist dies ein angenehmer Zeitvertreib.

Kurzum: Ich spiele gerne in meiner Deutschlerngruppe, denn so können auch andere Talente als nur die Sprachkompetenz eingesetzt werden. Strategisches und organisatorisches Geschick sowie logisches Denken können über so manche Sprachdefizite hinweghelfen, oder sagen wir besser, man kann sie damit „leichter überspielen“. Und ist das nicht auch eine wichtige Übung, um irgendwann auf eigenen Füßen zu stehen, wenn es dann nach dem Erhalt des ersehnten Bescheides endlich losgehen darf?

Herzliche Grüße, Alexandra Eichenauer-Knoll

Gut gemeint, aber irgendwie trotzdem herzlos.

In der Tageszeitung Der Standard vom 5. – 7.1.2024, ist als Kommentar der anderen auf Seite 42 folgender Artikel erschienen:

„Wie aus Chaos Chance wird“
Von Stephanie Krisper und Yannick Shetty

Der Artikel  ist auch online nachlesbar und hat mich zu folgendem Leserbrief angeregt:

Ich begleite seit nunmehr zehn Jahren ehrenamtlich geflüchtete Menschen, mit Sprachförderungen und diversen Kulturprojekten, die wir als Verein auf die Beine gestellt haben. Gemeinsames, zielorientiertes Tun vermittelt unsere Werte am wirksamsten, fördert Sprachkompetenz und den vielzitierten Integrationsprozess. Ich kann mich daher mit dem Satz „Es ist Zeit für professionelle und kompetente Sachpolitik.“ gut identifizieren. Auch der Ansatz „dass man das Individuum sieht, jeden Menschen nur nach seinem eigenen Handeln beurteilt.“ Und natürlich bin ich auch für Deutsch- und Wertekurse „ab Tag eins“. Die derzeitigen Verordnungen diskriminieren einzelne Nationen, so wird zB Personen aus Afghanistan und Somalia während ihres laufenden Verfahrens, das ja auch mal länger als ein Jahr dauern kann, keine Deutschkursförderung zugestanden. Für mich völlig unverständlich, denn wenn man Asylsuchende individuell betrachtet, gibt es aus allen Ländern bildungsferne und sprachlich hochbegabte Menschen. Ich schenke immer wieder Personen aus Afghanistan, denen ich zutraue, es alleine zu schaffen, neue A1-Bücher. Aber es braucht schon sehr viel eigene Antriebskraft, Strukturiertheit und Selbstlernkompetenz, um so Deutsch zu lernen.

Natürlich bin ich auch für eine Öffnung des Arbeitsmarktes, zB wie in Deutschland in einem Stufensystem, frühestens nach drei bis spätestens für alle nach neun Monaten, denn nichts wollen die Menschen lieber als rasch auf eigenen Füßen stehen, so wie sie es aus ihren Herkunftsländern ohne Prädikat Sozialstaat ohnehin gewohnt sind. Und Menschen brauchen eine Perspektive.

In diesem Absatz des Artikels befremdet mich allerdings ein Satz der beiden Experten für Asyl, Migration und Integration: „Der Zugang zum Arbeitsmarkt wird geöffnet, das verhindert ein Abdriften in Kriminalität oder Radikalisierung.“ Entweder Kriminalität oder Radikalisierung, ist das alternativlos? Welche Feindbilder, von denen man sich doch zu distanzieren meint, werden damit insinuiert? Gibt es dafür wirklich seriöse, statistische Belege? Aus meiner persönlichen Erfahrung sind das jedenfalls nicht die zwei gravierendsten Folgen eines verunmöglichten Arbeitsmarktzugangs für gerade erst in Österreich angekommene Personen. Da fehlen doch zwei wichtigere Argumente, die auch volkswirtschaftlich relevant sind, weil sie uns mit Kosten bzw. mangelnden Einnahmen belasten.

Erstens suchen sich die Menschen illegale Arbeit, sofern sie ihnen geboten wird, womit dem Staate Steuereinnahmen entgehen und somit auch für Zugewanderte das System Pfusch zum Normalzustand wird. Und Betroffenen sind immer wieder systematischer Ausbeutung ausgesetzt. Ich denke allerdings nicht, dass die Autoren dieses Phänomen mit der von ihnen angesprochenen Kriminalität meinten, denn sonst würden sie ja im Umkehrschluss auch alle Österreicher/innen, die pfuschen, und deren österreichische Auftraggeber/innen als Kriminelle bezeichnen. Und das ist doch politisch heikel.

Persönlich, und damit komme ich zum zweiten, erlebe ich aber vor allem eine andere Folge der Untätigkeit: Depression. Es ist wirklich ein Jammer, wenn Menschen, die nach einer anstrengenden, gefährlichen Flucht nach Österreich kommen, und entsprechend viel Adrenalin in sich gebunkert haben, danach abrupt zur Untätigkeit verdammt werden, im schlechtesten Fall fernab der Stadt in Abgeschiedenheit. Das untätige Warten führt zu Gedankengrüblereien, ungewöhnlicher Müdigkeit untertags, Schlafstörungen in der Nacht, diffusen Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel bis hin zu Depression. Auch krankhafte Essstörungen können eine Folge von zu lang andauernden Verfahren sein. Für die Allgemeinheit entstehen Kosten durch Arztbesuche und Medikamente. Gut, dass es diese Möglichkeiten gibt, aber schlimm, wenn sie vermeidbar gewesen wären. Die Menschen verlieren den Elan der ersten Monate, stumpfen ab und verstehen oft selbst nicht, was mit ihrer Psyche passiert.

Wenn wir geflüchtete Menschen fair und wertschätzend behandeln, und nicht a priori als Kriminelle und Sozialschmarotzer verdächtigen, wäre es volkswirtschaftlich für alle ein Gewinn. Das meine ich – nicht aus Naivität, sondern aus meiner persönlichen Erfahrung.

Mit freundlichen Grüßen,

Alexandra Eichenauer-Knoll
Obfrau Verein Herzverstand, Hainfeld

Zehntausende Menschen demonstrieren inzwischen in Deutschland, nachdem die Rechercheplattform Correctiv über ein Geheimtreffen von rechtsextremen Vordenkern berichtet hat. Mehr dazu

Gut, dass auch Österreich langsam aufwacht!

Wir stellen uns klar gegen Verhetzung und Angstmacherei und möchten nicht von PolitkerInnen regiert werden, die unsere FreundInnen und Menschen, für die wir uns schon lange einsetzen, in Angst und Schrecken versetzen. Durch zunehmende Diskriminierungsversuche und sogar Vertreibungs bzw. Remigrationspläne, wie bei dieser Geheimkonferenz in einem brandenburgischen Hotel besprochen.

23 Kinderwünsche erfüllen

Am 21.12. um 16 Uhr fand die Weihnachtsfeier des Jahres 2023 im Quartier Klammgruberhof in der Bernau statt. Ich brachte 23 Geschenke mit, die von der Firma Eichberger organisiert und wunderhübsch verpackt worden waren und welche sich die Kinder vorher in einem selbstgestalteten Katalog aussuchen durften. Finanziert wurden die Geschenke vom Hainfelder Elektrohändler IP:Farcher. Uschi Berthold, die sogar zweimal wöchentlich dort Deutsch unterrichtet, brachte weitere Spielsachen mit (unten im Bild als Weihnachtsfrau und DJ). Wir aßen Kekse, tranken Saft, die ukrainischen Familien sangen zwei Lieder – alles in allem ein gelungenes Projekt und ein gemütlicher Nachmittag im Versuch etwas Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen.

Es gibt von diesem Tag ein hübsches Foto: die Päckchen auf und vor dem Kamin drapiert, im ehemaligen Speisezimmer, das wir jetzt für die Deutschlerngruppen verwenden dürfen. Eine für diesen Ort seltene Eleganz verbreitet sich auf dieser Aufnahme.

Das Besondere an dieser Aktion ist aber auch, dass diese Geschenke von den Kinder selbst ausgewählt worden waren. Sie durften nämlich die Spielsachen aus einer Mappe auswählen, die wir in einer Deutschlerngruppe zusammengestellt hatten. Ich hatte davor bereits in einem Spielekatalog jene Dinge, die mir sinnvoll erschienen und mit bis zu 25,- Euro ausgepreist waren, markiert. Diese Fotos schnitten wir dann aus, klebten sie auf weißes Papier und ich beschriftete und nummerierte sie. Ich hatte versucht, ein möglichst abwechslungsreiches Angebot zusammenzustellen – von einer Einschlafmusikaufziehpuppe für Babys bis zu Skateboards, von Holzbauklötzen bis zu einer Harry Potter-Figur, von Schmuckbastelsets bis zu einer Holzeisenbahn. Jedes Angebot hatte eine Nummer, die Kinder mussten dann nur ihre Namen in eine Liste schreiben oder schreiben lassen und die gewünschte Nummer eintragen.

Besonders ist auch, dass eine Hainfelder Firma von sich aus an uns mit dem Wunsch herangetreten war, für Kinder Geschenke zu sponsern. Auf dem Foto ist Isabella Farcher zu sehen, wie sie die Geschenke für den Klammgruberhof aus ihrem Auto holt. Die Aktion war übrigens zweigeteilt: Ich organisierte die Geschenke für die Kinder am Klammgruberhof und Elfi Hasler, Obfrau des Vereins „Wir Hainfelder“, organisierte gemeinsam mit der RK-Tafel Leiterin Brigitte Holubar die Geschenke für die Kinder, die zur Rotkreuz-Tafel kommen.

Ein kleiner Wermutstropfen für mich war, dass sich niemand Gesellschaftsspiele ausgesucht hatte. Wahrscheinlich muss ich mich wieder mehr bemühen, diese zu erklären und bekannter zu machen. Darum war ich in den Ferien jetzt schon zweimal am Klammgruberhof und habe mit den Kindern gespielt – UNO, Memory und Dobble.

Spielerisch Deutsch lernen – in den Anfangszeiten des Comedor del Arte fanden Spielenachmittag wöchentlich mittwochs statt. Vielleicht sollte ich das wieder regelmäßiger anbieten. Damit Lernen auch mit Sicherheit Spaß macht! Außerdem: Spielevermittlung ist auch Kulturvermittlung.

Das war mein Weihnachtsbericht 2023.

Herzliche Grüße, Alexandra Eichenauer-Knoll

Liudmyla Borysenko, kurz Mila genannt, wohnt seit längerem in Hainfeld. Ich kam mit ihr erstmals in Kontakt bei der Rot-Kreuz Tafel vor dem Heiligen Abend 2022, als Liudmyla ein ukrainisches Weihnachtslied sang. Diese erste Begenung war so speziell, dass ich darüber auch eine Weihnachtsgeschichte in unserem Blog geschrieben habe.

2023 trafen wir uns mehrmals zum Singen mit FreundInnen. Über Olena Zechner, einer Ukrainerin, die schon seit langem in NÖ lebt, arbeitet und verheiratet ist, und die sie zu einem UkrainerInnentreffen nach St. Pölten einlud, entstand dann die Idee, eine Theatergruppe zu gründen und ein ukrainisches Weihnachtsstück aufzuführen.

Die 58jährige ausgebildete Kulturmanagerin hatte ja verschiedenste Kulturjobs in ihrer Heimat, u.a. leitete sie auch eine Theatergruppe. Ich finde es schön, dass sie mit dieser Theaterarbeit nun auch in ihrer Sprache arbeiten kann und anderen UkrainerInnen hier ein Stück weit Heimatgefühl und Traditionspflege vermitteln kann.

Nächste Woche ist es dann so weit: „Die tanzende Ziege“ wird zweimal in St. Pölten aufgeführt. Liudmyla führt nicht nur Regie, sondern wird auch die Ziege spielen. Die Maske dafür hat sie sich selbst gebastelt, allein diese ist schon ein Kunstwerk!

Die Grafik für die Werbung haben wir zusammen gemacht. So konnte ich sie auch ein bisschen unterstützen.

DIE TANZENDE ZIEGE – GESPIELT VON DER GRUPPE SONNENBLUMNE

Donnerstag, 11.01.24, 16.00 Uhr: Caritas Lilienhof, Stattersdorfer Hauptstraße 62, St. Pölten
Sonntag, 14.01.24, 12.00 Uhr: Pfarrkirche Maria Lourdes, Kremser Landstraße 48, St. Pölten

Zum Download:

Reklame_Theater

Alles Gute für das Jahr 2024!

Alexandra Eichenauer-Knoll

Reflektorbänder für mehr Sicherheit auf der Straße

Die Einreichung für eine Bushaltestelle vor dem Quartier für geflüchtete und vertriebene Personen in der Bernau bei Hainfeld wird von der Stadtgemeinde Hainfeld dankenswerterweise auf Anregung unserer Initiativgruppe beantragt. Das ist ein erster wichtiger Schritt – siehe auch den Blogbeitrag dazu.

Unklar ist aber, ob die Haltestelle bewilligt wird und wenn ja, wann sie wirklich fertiggestellt sein könnte. Ferdinand Keiblinger hatte daher die Idee, erstmal die Leute mit Reflektorbändern vom ÖAMTC auszustatten. Eine gute Idee, das fanden auch wir vom Verein Herzverstand. Denn in der Tat hören wir inzwischen von AnrainerInnen, dass diese sich erschrecken, wenn auf einmal Menschen in der Dunkelheit am Straßenrand auftauchen.

Daher haben wir die Kosten von € 366,- für 40 Bänder-Sets für Erwachsene und 20 für Kinder übernommen. Bei den Kindern sind auch Smileys für die Schul- oder Kindergartentaschen dabei. Alexandra hat diese dann im Rahmen ihrer Deutschlerngruppe verteilt.

Das Foto zur Aktion: Beim Kreativmarkt am 16.12. (Anmerkung: Der Verein Herzverstand hat wieder das Kaffeehaus übernommen.) kam Ferdinand Kaiblinger in Begleitung von UkrainerInnen unterschiedlichen Alters und wir machten ein Foto für die Presse. Zufälligerweise waren Erich Lux, Herzverstand-Vorstandsmitglied, und Gerhard Ernst, Herzverstand-Rechungsprüfer, auch anwesend.
Kinder v.l. Diana Cherenchuk (5 Jahre) und Denis Kushch (4 Jahre)

Erwachsene v.l. Tetiana Cherenchuk, Erich Lux, Ferdinand Kaiblinger, Halina Tanasova, Alexandra Eichenauer-Knoll und Gerhard Ernst.
Foto: Islami

Das Comedor-del-Arte Weihnachtskaffeehaus

Heuer lautet das Advent-Motto der Hainfelder Weihnachtsstadt „Tierische Weihnachten“ und es gibt wieder zahlreiche Veranstaltungen und lustige Ideen des Vereins „Wir Hainfelder“.

Auch der Kreativmarkt findet statt, an dem wir ja bereits wiederholt teilgenommen haben. Letztes Jahr haben wir zum ersten Mal das Kaffeehaus im ersten Stock geführt und Renate hat sich als eine wunderbare Kuchen- und Tortenbäckerin profiliert.  Leider ist Franz nicht mehr dabei, aber wir sind zuversichtlich, dass wir trotzdem ein gutes Team auf die Beine stellen werden!

Für Kuchenspenden bitte bei Alexanda melden unter: 0664 / 1026798
(bitte spätestens 1 Woche vorher mitteilen)

Wir freuen uns auf zahlreiche BesucherInnen!

8. Hainfelder Kreativmarkt
15. – 17. Dezember 2023
Kultursaal Gemeindezentrum Hainfeld
Hauptstraße 7, 3170 Hainfeld

Öffnungszeiten:
FR: 09.00 – 18.00 Uhr
SA: 09.00 – 17.00 Uhr
SO: 10.00 – 17.00 Uhr

 

 

 

 

 

19. Weltmenschtag

Wie jedes Jahr wird auch heuer wieder am 10. Oktober der „Weltmenschtag“ organisiert. Die Idee zu diesem Tag stammt von Mehmet Zeki Metin, der die Veranstaltung heuer zum bereits 19. Mal organisiert und Weltmensch-Preisträger/innen würdigen wird. Geplant ist auch, mit einem musikalischen Beitrag unserem lieben Franz Witzmann zu gedenken. Er war viele Jahre als Fotograph ehrenamtlich mit dabei. Diese Aufgabe übernimmt heuer übrigens Mohammad Ahmadi, der inzwischen hauptberuflich als Altenpfleger in Wien arbeitet und viele Jahre ein sehr aktives Mitglied der Comedor-Familie war.

Der Event findet heuer von 18:00 bis 21:00 Uhr im Stadtsaal Traiskirchen statt, der Eintritt ist frei.

 

Wir machen weiter!

Am 28.9. fand die erste Vorstandssitzung des Hainfelder Vereins Herzverstand nach dem Tod von Franz Witzmann, dem Leiter und Begründer des Comedor del Arte, statt. Es wurde beschlossen, die Arbeit fortzusetzen. Obfrau Alexandra Eichenauer-Knoll: „Franz ist mit seiner klaren Haltung und seinem unermüdlichen Einsatz natürlich für uns unersetzbar. Trotzdem möchten wir weitermachen und für die Comedor-Familie da sein. Wir sind auch offen für neue Kooperationen und für Anfragen, die an uns herangetragen werden.“ So wurde u. a. beschlossen, dass der Verein wieder das Kaffeehaus am Hainfelder Kreativmarkt übernehmen wird und auch eine Vernetzung mit dem geplanten Reparaturkaffee in Hainfeld ist geplant. Es gibt also kein fixes Haus mehr, sondern die Idee des Comedor del Arte soll immer dort weiterleben, wo gerade ein Herzverstand-Projekt stattfindet.

Für Anfragen steht die Obfrau gerne zur Verfügung, die Website bleibt auch bestehen.

Foto v. l.  Cornelia Fuchs, Renate Höfler, Gudrun und Erich Lux, Alexandra Eichenauer-Knoll

Und ewig fließt der Jazz – ein Abschiedslied von Franz

Im Jahre 2005 reichte Franz einige Lieder beim Protestsongcontest ein. Die Texte stammten von ihm, die Musik von Freunden, u.a. von Christian Schaden, der in seinem Tonstudio die Lieder auch aufnahm und abmischte.

Jetzt, da Franz so plötzlich von uns gegangen ist, sandte mir Christian dieses Lied. Es ist wie ein Abschiedslied. Es spricht die Leichtigkeit an, nach der sich Franz sehnte, das Tröstliche des steten Wandels, die Illusion und seine Liebe zur Kunst, insbesondere zum Jazz: „… und ewig fließt der Jazz“.

Franz sprach aber auch seine Verzweiflung darüber an, sich nicht verstanden zu fühlen. „Doch was bleibt mir sonst, ihr ignoriert mich doch?“ Er wollte sich nicht mehr um die Meinung der anderen kümmern, das dauernde Be- und Verurteilen war ihm verhasst.

Franz ging seinen eigenen Weg, auf dem er gerade in den letzten zehn Jahren viele neue FreundInnen, MitstreiterInnen und UnterstützerInnen gefunden hatte. Und so konnte er, der sein Leben lang so mutig und kompromisslos der Wahrheit verpflichtet war, letzten Endes auch leichten Herzens Abschied nehmen.

Wie sagte er am Ende des Liedes: „Hab genug gesehen, werd jetzt gehen und gehen und gehen. Ciao, Baba, auf Wiedersehen!“

Servus Franz, wir haben Dich ganz lieb und wünschen Dir eine gute Reise!

Erste Kundgebung im Zeichen der Regenbogenflagge in Hainfeld

Unser Verein Herzverstand hatte am 16.6. um 16.00 Uhr zu einer Kundgebung am Victor Adler Platz eingeladen. Unter der Regenbogenfahne wollten wir im Pride-Monat Juni erstmals auch in Hainfeld ein Zeichen der Solidarität mit Angehörigen der LGBTQ+ Community setzen.

Etwas über 20 TeilnehmerInnen kamen zu dieser Veranstaltung. Das ist scheinbar nicht viel und ist es für Hainfeld aber doch. Sehr erfreulich ist, dass auch Vize-Bgm. Andreas Klos dazukam und Begrüßungsworte aussprach. Auch zwei Vertreterinnen der jüngeren Politikerinnengeneration Hainfelds waren anwesend: Lydia Pitterle und Romina Wais.

Renate Höfler, Vorstandsmitglied von Herzverstand, bezog sich in ihrer Rede auf den anlassgebenden Diebstahl der Regenbogenfahne aus dem Vereinslokal (vgl. NÖN-Bericht) und wies auf die Bedeutung von Meinungsvielfalt und Toleranz in einer Demokratie hin.

Als auswärtiger Gastredner sprachen Oskar Beneder, Obmann des Vereins St. Pride, über die aktuellen Anliegen der queeren Community und weiters Gundi Dick, Obfrau von #zusammenHaltNÖ. Sie wies auf die Bedeutung einer aufmerksamen Zivilgesellschaft zum Schutz von Minderheitenrechten hin.

Zum Schluss sprachen alle Anwesenden noch mehrmals laut und deutlich das gemeinsame Anliegen aus: „Schutz für alle!“

Standkundgebung unter der Regenbogenfahne

Am Freitag, dem 16. Juni um 16.00 Uhr, versammeln wir uns in einer offiziell angemeldeten Kundgebung, um Solidarität zu zeigen: mit den Angehörigen der LGBTQ+-Community*. Diese Aktion entspricht unserem Selbstverständnis als einem toleranten und weltoffenen Projekt.

Auch, wenn wir uns bislang vor allem für Menschen aus anderen Ländern und für Angehörige anderer Religionen eingesetzt haben, so schließt unser Selbstverständnis natürlich auch die Solidarität mit Menschen der LGBTQ+-Community mit ein.

Wir versammeln uns an jenem Ort, wo die Gemeinde Hainfeld im Pride-Monat Juni die Regenbogenfahne gehisst hat. Es ist ein geschichtsträchtiger Ort: der Victor Adler Platz in Hainfeld.

Wir stehen zu dieser Aktion umso bewusster, nachdem vor kurzem in unser Haus eingebrochen wurde und die Regenbogen-Fahne, die monatelang aus dem oberen Comedor del Arte-Fenster hing, gestohlen wurde. Diese sinnlose Tat hat uns bewusst gemacht, wie schwierig es doch für einige Mitmenschen ist, Anderssein anzuerkennen und zu respektieren. (vgl. NÖN-Bericht)

Wir möchten mit dieser Standkundgebung daher auch aufklären. Denn zu schweigen heißt gleichzeitig  jenen Recht geben, die hetzen. Es geht hier nicht um ein im Grunde wertloses Stück Stoff, sondern es geht um ein wichtiges Symbol einer offenen Gesellschaft. Uns diese Fahne zu stehlen, ist der erste Versuch, uns der sie symbolisierenden Rechte und Freiheiten, also der in der österreichischen Verfassung festgeschriebenen Grundrechte, zu berauben.

Wir haben viele Freunde und Freundinnen, die anders sind. Sei es, weil sie aus anderen Ländern zu uns gekommen sind, weil sie andere Muttersprachen als Deutsch sprechen, weil sie anders aussehen, weil sie ihren Gott anders benennen oder weil sie eine andere sexuelle Orientierung leben. Wir bewerten das nicht, wir verurteilen das nicht. Wir sehen das Verbindenden und nicht das Trennende. Wir schätzen diese Vielfalt, weil sie uns bereichert und beschenkt.

Das konkrete Programm und die RednerInnenliste für den 16.6. sind derzeit noch in Ausarbeitung. Bereits sicher ist, dass wir auch eine Schweigeminute für die Opfer von Verfolgungen, damals wie heute, einplanen möchten.

*PS: Reinhard Jölli, gebürtiger Hainfelder, der schon lange in San Francisco lebt, hat mir noch geschrieben:

Als Ergänzung zur Uebersetzung …….bei uns wird jetzt üblicherweise noch ein „+“ Zeichen angehängt, im wesentlichen, um auch andere Leute oder Gruppen, die mit den Buchstaben LGBTQ noch nicht beschrieben sind, mit einzuschließen. Manchmal sieht man auch noch zusätzliche Buchstaben angehängt.
Hier ein Auszug aus einem Artikel der das beschreibt: „LGBTQ+ is often used as a succinct way to encapsulate the broad array of sexualities, genders, and experiences that exist within our community. For those unfamiliar with the initialism, LGBTQ+ stands for lesbian, gay, bisexual, transgender, and queer. The plus sign symbolizes the other innumerable identities included under the LGBTQ+ umbrella, like asexual and intersex.