Klimperspaß

Franz hat in den Comedor del Arte sein elektrisches Klavier gestellt. Das war eine wirklich gute Idee!

Das Klavier ist für viele Menschen ein faszinierendes Instrument. Kann man doch ohne großes Können zumindest einzelne Töne oder Tonfolgen in solider Lautstärke produzieren. Beim Spielenachmittag stehen des öfteren bis zu drei Kinder am Klavier und erzeugen Töne. Das erlauben wir gerne. Einzige Bedingung: die Hände müssen nach dem Malen gewaschen sein! Wir zeigen den Kindern allerdings auch, wie man mit Kopfhörern spielen kann. Denn nicht alle Anwesenden mögen diese Art von Klimperspaß.

Ich bin, was das betrifft, nicht so sensibel und habe meinen Sohn und auch seine Freunde stets ermuntert, auf unserem Klavier zuhause zu spielen. Denn zu klimpern ist eine – wenn auch ungehobelte – Art der Improvisation und wer lange klimpert, macht irgendwann vielleicht sogar gute Musik…

Interessierten zeigen Franz und ich selbstverständlich gerne, wie man erste Fingerübungen am Klavier anlegen kann. Inzwischen liegen zwei Musikschulen mit einfachen Übungen im Comedor auf.

Auch Mika und Aida, unsere musikalische Botschafterinnen, spielen gerne am Klavier oder suchen die richtigen Noten zu jenen Liedern, die sie gerade einstudieren.

Unlängst war ein Herr mittleren Alters auf Besuch. Ich kannte ihn nicht, er spielte vorsichtig, aber durchaus gekonnt. Franz meinte, er hätte nach Noten von Mozart-Sonaten gefragt. Ich habe daraufhin bei mir zuhause gesucht und sogar einen Band Mozart-Sonaten gefunden. Er liegt jetzt im Comedor, vielleicht kommt der Herr ja wieder einmal vorbei?

Mein Sohn Max besuchte uns unlängst im Comedor und setzte sich nach dem Essen ans Klavier, um ein wenig zu improvisieren. Das hat er auch bei uns zu Hause oft nach dem Mittagstisch gemacht. Es ist seine Art Zufriedenheit und Dankbarkeit auszudrücken.

Auch ich setze mich inzwischen gerne ans Comedor-Klavier. Weil es gut tut, sich nach dem Trubel ein wenig in die Musikwolke zurückziehen zu können. Und dann habe ich so richtig Klimperspaß!

Herzliche Grüße, Alexandra Eichenauer-Knoll