Das Whiteboard im Comedor del Arte ist ein guter Ort, um sichtbar miteinander zu kommunizieren. Es wird daher vielseitig genutzt – für den Unterricht, zum Zeichnen, oder um die anwesenden Personen namentlich an- und aussprechen zu lernen.
Das Whiteboard ist ein unverzichtbarer Einrichtungsgegenstand im Comedor del Arte und wird dort von großen und kleinen Menschen mit Begeisterung genützt. Eigentlich haben wir es vor allem für den Deutschunterricht angeschafft und auch dafür zögerten wir anfänglich noch – immerhin handelte es sich doch um eine Investition inklusive Whiteboardstiften von rund 150,- Euro.
Inzwischen ist das Whiteboard im Unterricht nicht mehr wegzudenken, egal ob deutsche Wörter für Zuagroaste oder arabische Wörter und Silben für Hiesige darauf geschrieben werden. Es ist auch immer wieder lehrreich, Lernende an die Tafel zu holen und sie Wörter schreiben zu lassen. Aus ihren Fehlern können alle lernen, über ihren Erfolg sich alle mitfreuen.
Besonders fleißige SchülerInnen beschreiben die Tafel auch außerhalb des Unterrichts. Sleman z. B nützt die weiße, große Freifläche, um Position zu beziehen, Identität zu stiften, sichtbar zu werden. Als Kurde in Österreich, seiner neuen Heimat. Er schreibt kurze Sätze, deren Inhalt allerdings große Fragen aufwirft. Man merkt, er möchte uns mehr erzählen und ringt in der Sprache seiner neuen Heimat noch um die richtigen Worte: „Zweifelst du daran?? Das ist doch mit Händen zu begreifen.“
Aida aus Dagestan übt auch fleißig am Whiteboard und konjugiert dabei Wörter als betreibe sie Leistungssport. Bei dieser Art von Schreibtraining arbeitet sie ausgesprochen zügig, während sie beim Sprechen sehr überlegt und wesentlich langsamer vorgeht. Denn sie möchte so korrekt wie möglich sprechen und muss dafür zuerst im Geiste die richtigen Fälle und Konjugationen vorbereiten.
Während der Spielstunde wird das Whiteboard ebenfalls stark frequentiert, kleine Kinder freuen sich an der Möglichkeit mit dicker Farbe zu kritzeln, die älteren Kinder schreiben Wörter, zeichnen Gesichter oder malen Blumen und Herzen, wie z. B. anlässlich des Valentinstages. Wir schreiben auch immer wieder die Namen der Anwesenden an die Tafel und freuen uns an den vielen Namen bzw. versuchen diese auszusprechen.
Von den zahlreichen Bildern habe ich zwei für mich besonders interessante ausgewählt. Auf einem sieht man Artur vor einer sehr exakten dreidimensionalen Zeichnung. Das Weltreligionenbild wiederum hat Jan aus St. Aegyd angefertigt. Bei genauerem Hinsehen sind nicht nur Kreuz und Halbmond, sondern auch drei Sufi-Tänzer, ein Jain-Mönch und unübersehbar groß das Spaghetti-Monster zu erkennen. Alle haben sie Platz auf unserem Whiteboard. So soll es sein.
Herzliche Grüße, Alexandra Eichenauer-Knoll