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Danke an Gesa und Reza!

Gesa und Reza, das klingt wie die Namen zweier Brüder aus dem Nahen Osten. Gesa und Reza, beide Namen stehen in meinem Terminkalender für Freitag, den 1. Februar. Gesa kommt um 10.00 Uhr und Reza um 13.00 Uhr in den Comedor del Arte.

Nein, Brüder sind die beiden nicht, die Namensähnlichkeit täuscht. Gesa steht für Gemeinnützige Sanierungs- und Beschäftigungs- GmbH mit Sitz in St. Pölten und hat uns am Freitag fünf Computer zugestellt. Sogenannte Sozialcomputer. Was heißt das? Gespendete und gebrauchte Computer werden von GESA neu aufgesetzt und das aktuelle Windows 10 installiert. Personen mit nachweisbar geringem Einkommen und ebensolche Vereine können diese Computer dann für relativ wenig Geld kaufen.

Alexandra und Nezhyba Viktoraz (re) mit seinem Kollegen von Gesa

Wir hatten im Budget für die Förderung durch die Leader-Region eigentlich die Neuanschaffung von EDV eingeplant. Nach langem Überlegen entschieden für uns aber, auf diese Fördergelder zu verzichten. Denn so können wir mehr EDV-Geräte anschaffen und in Summe und unter dem Strich kommt uns diese Variante trotzdem billiger. Denn auch bei der Förderung durch die Leader-Region muss ja ein Selbstbehalt eingerechnet werden.

Mit fünf EDV Geräten können wir nun endlich Kurse mithilfe von EDV anbieten und unseren Besucher/innen auch die Möglichkeit zu selbstständigem Arbeiten mit EDV geben. Der Comedor del Arte und sein Angebot von kostenlosem Internet wird ohnehin schon lange wie ein Internet-Cafe genutzt. Nun können die Leute nicht nur mit ihrem eigenen Handy, sondern auch über unsere Standcomputer einsteigen.

Reza Goudarzi bei der Arbeit

Ja, und wer ist jetzt Reza? Reza Goudarzi kommt aus dem Iran, ist Ingenieur für Wassertechnik und hilft schon seit langem Menschen im Umfeld des Comedor del Arte bei ihren Problemen mit Computer und Handy. Reza wird uns die EDV installieren, die Geräte vernetzen und dann – und jetzt kommt das Wichtigste – wird er einen EDV Kurs anbieten. Und zwar auf Farsi, damit es keine Missverständnisse gibt! Vor allem E-Mails schreiben zu können ist existentiell für Jobbewerbungen in Österreich. Egal, ob man sich als Tellerwäscher/in, Schneider/in oder technische/r Zeichner/in bewirbt. Wir sehen hier noch einen großen Nachschulungsbedarf und können dafür endlich die Infrastruktur anbieten.

Danke an Gesa und Reza!

Alexandra Eichenauer-Knoll

Engelstadt Hainfeld – ein Staffellauf an kreativen Projekten

Die Hainfelder Weihnachtsstadt 2017 stand ganz unter den schützenden Flügeln jener Himmelsboten, die uns die Frohe Botschaft des Friedens verkünden – den Engeln. Das Weihnachtsteam des Stadtmarketingvereins, dem auch ich angehöre, hatte sich dafür wieder verschiedene Projekte einfallen lassen. Kinderchöre sollten in Engelkleidern auftreten, Rotkreuz-Engel Pakete für ein Sozialprojekt verkaufen, die Keramikerin Martina Aigner einen eigenen Hainfelder Engel gestalten, und auch die Weihnachtsbäume in den Auslagen würden mit Engelschmuck dekoriert werden. Wie schon letztes Jahr gab es im Zuge der zahlreichen Vorbereitungen auch Gelegenheit, die kreativen und geschickten Besucherinnen des Comedor del Arte einzubeziehen.

Das aufwendigste Projekt – Engelkleidernähen

An einem Nachmittag und zwei Abenden trafen sich das Weihnachtsteam und fünf Näher bzw. Näherinnen des Comedor del Arte zu je 4 Stunden im Werkraum der Volksschule Hainfeld. Elisabeth Hasler vom Nähcafe WasIhr Wollt! leitete das aufwendige Projekt mit dem Ziel, 40 Engelkleider in unterschiedlichen Größen zu erzeugen. Es war ein intensives, aber auch fröhliches Werken, die Nähmaschinen surrten und sogar ich, die ich wahrlich nicht nähaffin bin, wurde im Zuschneiden eingeschult. Sehe ich heute die Fotos der Kinder in den Engelkleidchen – die 2 Volksschulchöre, den Montessori-Kindergartenchor und unsere Rotkreuzengerl – so bin ich wirklich stolz auf unsere fleißigen Schneiderinnen, namentlich auf die Schneider Ali Hossaini und Ali Nazemi, sowie auf die Schneiderinnen Raziyeh Sharifi, Nasibe Hasanzada und Raziyeh Nasemi.

Da dieses Engagement wirklich überdurchschnittlich arbeitsintensiv war und alle sehr engagiert und zeitgerecht mithalfen, konnte ich den Verein Wir-Hainfelder dazu gewinnen, uns als Dankeschön Geld für vier Sozialcomputer zu spenden.

 

Womit wir beim nächsten Projekt sind

Projekt Nähen im Tausch gegen Sozialcomputer

Der St. Pöltner Verein Gesa verkauft für „sozial schwache Menschen“ sogenannte „Sozialcomputer“. Darunter versteht man gespendete, gebrauchte Computer, die komplett neu aufgesetzt werden. Ich hatte ein Paket zu 66,- Euro/Computer zusammengestellt, inkl. allem drum und dran, das es braucht, um dann auch richtig losstarten zu können. Der bürokratische Aufwand dafür war allerdings erheblich, da nicht nur alle Ausweise in Kopien vorliegen mussten, sondern auch die einzelnen Einkommensnachweise, und dafür war in jedem Fall eine andere Einrichtung zuständig, befinden sich die Personen doch in unterschiedlichen Betreuungsverhältnissen und rechtlichem Asylstatus. Franz holte dann die Computer ab und brachte sie in die einzelnen Wohnungen. Ein Meilenstein für die meisten Leute! Nun können sie wesentlich besser surfen, Filme ansehen und vor allem Deutsch lernen.

Wir planen übrigens heuer auch Computerkurse anzubieten, um Programme wie Word oder Excel zu schulen. Die Ausstattung einiger Familien mit diesen „Sozialcomputern“ ist also schon als ein erster Schritt in diese Richtung zu sehen – nämlich Menschen auch EDV-fit zu machen. Danke in diesem Zusammenhang an den Stadtmarketingverein und an Martin Fuchs, der das Internet bei Ali installiert hat. Einen Wertkartencube zu installieren braucht starke Nerven!

Projekt Kreativmarkt: wir vertreten 3 Sozialprojekte!

Durch den Kontakt zur Firma Gesa wurde ich auch auf andere Bastelarbeiten aufmerksam, die die Firma Gesa selbst auf Märkten vertreibt und entschloss mich, einige Stücke ihres Recycling-Schmucks am Hainfelder Kreativmarkt feilzubieten. In der Gesa-Werkstatt werden alte Computer zerlegt und kleine Teile davon in Ringe und Ohrringe mittels Kunstharzguss verpackt. Sieht wirklich hübsch aus! Ich teilte den Schmuck auf die Papierschachteln auf, die Ali letztes Jahr mit Seiten aus einem Tierbuch angefertigt hatte.

Auch ein weiteres Sozialprojekt fand auf unserem Tisch Platz. Wir verkauften die Taschen von Kathrin Mayer, die das Projekt 1000taschen seit Jahren erfolgreich leitet und uns auch ihre spezielle Technik in einem Workshop bereits 2016 gelehrt hatte. 1000taschen vertreibt ausschließlich über Benefizprojekte, ich bin schon lange ein großer Fan dieser Idee.

Und dann gab es ja auch die Produkte aus unserer eigenen Werkstatt: Taschen und Ofenhandschuhe, die Ali aus alten Jeans angefertigt hatte. Und last but not least: Socken von Poldi Witzmann aus der Bernau sowie Schmuck und getrocknete Steinpilze von Cornelia Fuchs.

Ein bunter Warenkorb also, mit dem wir am Hainfelder Kreativmarkt Mitte Dezember vertreten waren. Danke an alle, die mich dabei unterstützten. Je mehr Leute am Stand verkauften, desto lustiger war es. Danke an Renate, Cornelia und Elfi! Speziellen Dank auch an Cornelia Fuchs, die live aus alten Atlanten Riesensterne bastelte. Das interessiert die vorbeiziehenden Leute! Man will ja schließlich nicht nur kaufen, sondern auch schauen!

Wie es zu dem Projekt Riesensterne basteln kam

Helga Czerny, die das Weihnachtsteam leitet, bat uns vom Comedor del Arte, noch 20 Riesenpapiersterne zu basteln, damit sie beim Kreativmarkt genug Schmuck für den Kultursaal und den Stiegenaufgang habe. Ein weiteres Projekt war damit initiiert! Wir trafen uns dafür in einer fröhlichen Runde bei mir zu Hause eines samstagsnachmittags: Renate, Cornelia und ihr Sohn Mario, Mohammad, Hussein, Sleman und ich. Bei so viel geschickten und fleißigen Menschen geht was weiter: zum Schluss hatten wir 38 Sterne. 20 gaben wir Helga, den Rest verkauften oder verschenkten wir beim Kreativmarkt. Es ist doch schön, auch etwas zum Verschenken zu haben!

Projekt Ess-Stand

Während wir am Kreativmarkt im warmen Kultursaal den Comedor vertraten, betreute Franz Witzmann währenddessen den Esstand unten im Freien. Pardes, unser Koch, war wieder aus Wien angereist, um für uns zu kochen. Auch Atef war aus St. Pölten gekommen, um uns zu helfen. Auf Vermittlung von Franz arbeitet Atef jetzt ehrenamtlich bei Emmaus St. Pölten mit und verkauft auch auf deren Flohmarkt. Und so strahlte er auch auf unserem Stand und konnte mit soliden Deutschkenntnissen im Verkauf helfen. Neben Bolanis und Samosas gab es heuer neu im kulinarischen Comedor-Angebot gekochte Eier, die mit Kartoffelfülle ummantelt und herausgebraten wurden. Um die Speisen warm anbieten zu können, kaufte Franz noch im letzten Moment eine Kochplatte. So konnte alles im Wok auf Anfrage fertig herausgebraten werden.

Hab ich jetzt schon alle Projekte aufgezählt? – nein, da fehlt noch das…

Projekt Engel nähen als Christbaumschmuck

Der Comedor wurde eingeladen, einen Baum in den Auslagen der Hainfelder Geschäfte zu übernehmen und dafür etwas zu produzieren. Elisabeth Hasler leitete den Workshop im Rahmens eines Nähstubensamstags mit einer Vorlage ein, aber es ist vor allem Cornelia Fuchs zu verdanken, dass dann auch wirklich so viele Stoffengel fertig geworden sind! Danke!! Schlussendlich landeten sie in der Auslage von Thür Mode & Trends. Ich finde, zu den ausgestellten Jeansprodukten passten sie auch besonders gut!

 

Sehr erfolgreich wurden übrigens auch die Überraschungspakte, die mit verschiedenen Spenden der Hainfelder Geschäfte gefüllt waren, durch die Rotkreuzengerl verkauft. Gelegentlich fanden sich darin auch noch Stoffsterne unserer fleißigen Comedor-Näherinnen, die bereits letztes Jahr produziert worden waren…

Und so ergab wieder einmal eins das andere. Mit Kreativität und guten Ideen, Einsatzbereitschaft und guter Laune wird vieles möglich – und ein Projekt reicht den Staffelstab dem nächsten weiter!

Einen guten Start ins Neue Jahr wünscht

Alexandra Eichenauer-Knoll

PS Haben Sie übrigens die Frohe Botschaft der Engel vernommen? Sie ist genauso verheißungsvoll wie radikal: es gibt nur ein rettendes Miteinander zwischen uns Menschen – ein Miteinander im Frieden! Und dafür muss das Trennende überwunden werden, sonst bleibt die Botschaft ein Traum. Lassen wir diese Botschaft also nicht nachlässig verkommen! Sie täglich neu zu erproben macht das Leben meiner Meinung nach erst so richtig lebenswert.