Unser Comedor del Arte hat heuer erstmals beim Hainfelder Oster(kreativ)markt mit zwei Ständen teilgenommen. Der Imbiss-Stand im Hof vor dem Gemeindezentrum wurde von Franz betreut und wie immer stand ihm der aus Wien angereiste Pardes Yagdary als Küchenchef zur Seite. Die gelieferten Bolanis und Scottish Eggs wurden dann vor Ort abwechselnd von Mohammad Ahmadi und Hosseain Rezaie in heißem Öl rausgebacken. Bolanis schmecken fast allen und sind so ein fixer Bestandteil aller unserer kulinarischen Außenauftritte geworden. Trotzdem versucht Pardes jedes Mal auch etwas Neues zu bieten, diesmal gab es einen warmen Kartoffel-Kichererbsensalat mit frischem Koriander und dem unaussprechlichen Namen Shor na Chot.
Kekse und Kuchen wurden von Mama Witzmann und mir geliefert. Die Kekse hatte ich erstmalig zum Teil in Säckchen verpackt und mit hübschen Etiketten versehen, das kam recht gut an. Franz war mit dem Verlauf recht zufrieden, für uns ist so ein öffentlicher Auftritt ja auch immer eine gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und Menschen sichtbar zu machen.
Auf unserem Stand im ersten Stock war heuer Ladan Zandiyeh das Gesicht zum Fotografieren. Die 19jährige Iranerin hatte schon im Vorfeld eifrig an Schachteln und Kärtchen gebastelt. Ihre hübschen, witzigen Kartons eignen sich besonders für Hochzeiten oder Geburtstage – zum Befüllen mit Gutscheinen, lieben Worten, Fotos und Sprüchen.
Auch Cornelia Fuchs hatte geradezu ein Feuerwerk an Ideen entwickelt, um unseren Stand bunt und abwechslungsreich zu präsentieren. Da gab es fröhlich-duftige Osterdeko aus Karton, Keramiksymbole – als Geschenkanhänger oder auf Äste geknüpft -, Recycling-Kerzen, lustige Tonosterhasen auf Wackelsteinen, in blumiger Serviettentechnik aufgemotzte Ernussdosen oder geritzte Teelichter mit lustigen Sprüchen.
Recycled waren auch die genähten Sachen, die wir von unserem Herrenschneider Ali Hossaini bekommen hatten, Patchwork-Untersetzer, Ofenhandschuhe, Teekannenwärmer und lustige Topflappen in Herzform. Auch die Taschen von Kathrin Mayer aus ihrer 1000taschen Sozialinitiative hatten wir mit. Sie sind zwar relativ teuer, wer aber schon eine solche Tasche besitzt und das berühmte blaue Plastikinnenleben schätzt, kauft gerne nach. Ich selbst hatte ein „Fuchs und Henne“-Spiel, das ich schon einmal für ein Workshop entworfen hatte, drucken lassen und um 4,- verkauft. Spielbohnen im Tütchen gabs um weitere 50 Cent dazu.
Viel Kleinzeugs, und doch: am Schluss hatten wir damit eine lohnenswerte Summe erwirtschaftet. Dank auch an unser Verkaufstalent Renate Höfler. Sie sagte es den Leuten klar und deutlich, worum es bei diesem Marktauftritt schlussendlich (auch) geht: Mit jedem Kauf wird unser Integrationsprojekt unterstützt.
Mein persönliches Resumée: Marktstandlerin sein ist lustig, aber wahnsinnig anstrengend. Am 5. Mai sind wir übrigens wieder auf Kundenfang – am LebensGut Frühlingsmarkt in Rohrbach von 10.30 – 18.30 Uhr
Frohe Ostern wünscht Alexandra Eichenauer-Knoll