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Mohammad Khaled ist 2014 von Syrien nach Österreich gekommen, sein Asylantrag wurde positiv entschieden und so konnte er seine Familie nachholen, mit der er nun seit bald 2 Jahren in Rainfeld lebt. Herr Khaled ist ausgebildeter Sportlehrer und hat sein Diplom in Geographie fast abgeschlossen, in Syrien war er 9 Jahre in einer Grundschule als Assistenzlehrer tätig.
Ich habe Herrn Khaled im Deutschkurs im Comedor del arte kennengelernt, damals hat er mit seiner Frau Maissa meinen Kurs besucht. Eines Tages hat mich Herr Khaled gefragt, ob ich ihm bei der Nostrifikation seiner Zeugnisse behilflich sein könnte, konkret handelte es sich um die Beantwortung eines Emails des BMWFW (Wissenschaftsministeriums). Nachdem alle seine Zeugnisse anerkannt wurden, habe ich mich bei diversen Institutionen und Behörden (u. a. BMWFW, Integrationsfonds, Diakonie) erkundigt, wo Herr Khaled mit seiner anerkannten Ausbildung denn nun arbeiten könnte. Dabei wurde ich an den Landesschulrat NÖ verwiesen, wo mir gesagt wurde, dass Herr Khaled sich bewerben solle (den Umgang mit den Behörden empfand ich übrigens äußerst positiv, ich hatte stets das Gefühl, dass meinem Anliegen mit echtem Interesse begegnet wurde).
Im Zuge meiner Recherchen auf der Homepage des Landesschulrates wurde ich schließlich auf eine weitere Stellenanzeige aufmerksam:
Mehrsprachige Mitarbeiter/innen für mobile Teams gesucht
Mit April 2016 startet eine neue, aus den Mitteln des „Integrationstopfes“ der Bundesregierung für das Jahr 2016 finanzierte Initiative des BMBF zur Unterstützung von Schulen bei der Integration von Flüchtlingskindern und –jugendlichen.
Dafür werden in ganz Österreich Mitarbeiter/innen mit psychosozialen Grundberufen und für die Tätigkeit zielgruppenspezifischen Sprachkenntnissen (v.a. Arabisch und Farsi) gesucht.
Also ermunterte ich Herrn Khaled, sich auch hier zu bewerben, obwohl seine Ausbildung nicht ganz den Anforderungen entsprach (es wurden PsychologInnen, SozialarbeiterInnen und SonderpädagogInnen gesucht) und schlug ihm vor, dabei behilflich zu sein.
Wir verfassten gemeinsam jeweils ein Bewerbungsschreiben für den Landesschulrat (Arbeit als Lehrer in einer Volks- oder Neuen Mittelschule) und für die Mobilen interkulturellen Teams. Umfangreich war dabei allerdings die Sortierung der Zeugnisse, Urkunden, Übersetzungen, Ausweise, Geburtsurkunden (auch die seiner Kinder!) – alles musste mitgeschickt werden, insgesamt enthielt die Bewerbung von Herrn Khaled über 20 Dokumente! Davon ließen sich die zuständigen Behörden jedoch nicht abschrecken und luden Mohammad Khaled zu einem Vorstellungsgespräch für die Mobilen Teams ein. Gleich nach dem Gespräch rief er mich an, um mir mitzuteilen, wie es verlaufen wäre und dass er ein gutes Gefühl hätte. Nun hieß es, sich zu gedulden, da erst in der darauffolgenden Woche mit einer Benachrichtigung zu rechnen wäre. Und siehe da- Herr Khaled wurde in die Mobilen Teams aufgenommen! Was für eine Freude, dass bereits eines seiner ersten beiden Bewerbungsschreiben von Erfolg gekrönt ist! Die Arbeitsstelle kam ihm sogar soweit entgegen, dass er während seines derzeit noch laufenden Deutschkurses (B1) teilzeitbeschäftigt ist und nach Beendigung des Deutschkurses Vollzeit arbeiten kann!
Herr Mohammad Khaled ist eines von vielen Beispielen einer erfolgreichen (und schnellen!) Integration, er war von Anfang an dahinter, die Sprache zu erlernen und möglichst rasch Arbeit zu finden.
Ich freue mich sehr für Herrn Khaled, dass er eine Stelle im Rahmen seiner Berufsausbildung und seiner Kompetenzen bekommen hat und bin stolz, dass ich ihn auf diesem erfolgreichen Weg begleiten durfte!
Herzlichst, Elfi Hasler
Fotos: Franz Witzmann