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Gedanken zum Jahreswechsel

Während wir erschüttert die Nachrichten über den Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember verfolgen, und verständlicherweise damit Ängste weiter geschürt werden, verbringen wir in unserem Comedor del Arte die letzten Tage vor der Weihnachtspause – friedlich, entspannt, fröhlich und bienenfleißig.

Als wäre unsere Comedor-Familie auf einem exterritorialen Planeten angesiedelt, so zuversichtlich und begeistert sind wir am Pläneschmieden für das kommende Jahr 2017. Ganz oben gereiht: Die Gründung und das erste Treffen des Herzverstand-Vorstandes muss organisiert und ein Finanzplan für unseren potentiellen Fördergeber erstellt werden. Das ist mühsam, aber notwendig. Mühelos fließt unsere Energie in Projekte, die künstlerisch inspiriert sind. Franz telefonierte in den letzten Tagen mit verschiedenen Künstler/innen, um Aufritte für unser geplantes Dreitages-Sommerfest Anfang Juli auf der Klammhöhe zu organisieren. Und ich überlege mit Cornelia Fuchs, unserer kreative Produktentwicklerin, welche Dinge wir bei diesem Fest verkaufen könnten. Denn auch das steht in der Projektbeschreibung des Comedor del Arte: Mittelfristig sollte sich der Verein aus Eigenmitteln finanzieren können.

Cornelia kam am letzten offenen Mittwoch des Jahres (siehe auch Blogeintrag: Und da ist soviel Freude.) und brachte verschiedene Vorschläge mit, die sie gleich mit den anwesenden jungen Herren umzusetzen versuchte.  Innerhalb eines Nachmittages entstanden so zwei Arten von Papierperlen, die ich selbst mit Genuss und Muße drehte,  und an die 40 Schachteldeckeln. Wie deren Unterbau aussieht, liegt noch in den Sternen. Und das ist gut so! Denn inzwischen wissen wir, dass gerade kreative Prozesse immer wieder Luft und Pausen brauchen und oft auch von den Inputs andere Leute weiter gespeist werden.

Übrigens, auch an der Infrastruktur des Comedor wird weiter gearbeitet. Die Toilette bekommt ein Waschbecken und wird von einem unserer besten Deutschkursschüler, Jawad Heidari, verfliest. Der erste Stock soll während der Feiertage aufgeräumt und eine Abstellkammer für Arbeitsmaterialien und Werkzeug eingerichtet werden. Ein Pelletsofen für den ersten Stock, der zum Teil aus den Einnahmen des Kreativmarktes finanziert werden kann, ist vom Hainfelder Rauchfangkehrer Jandl für Mitte Jänner versprochen. Dann können wir endlich die Nähstube eröffnen und mit dem Taschennähen beginnen. Denn auch der Taschenverkauf soll dem Verein helfen, die Einnahmen für das Betreiben unseres Begegnungshauses zu erhöhen. Und Reza Goudarzi wird sich um den Computerraum kümmern, d.h. Computer reparieren und installieren, damit unsere Gäste auch mit Computern und vor allem online lernen können. Außerdem ist es Reza, der im Iran ein Geschäft mit Computer betrieben hat, ein Anliegen, anderen Flüchtlingen EDV-Basiskenntnisse und auch Email-, und Office-Programme beizubringen.

Mit dem Jahreswechsel wird der Comedor del Arte also ein Stück weit professioneller. Was sich nicht ändern soll, sind die Grundprinzipien des Hauses. Wir sind offen für alle Menschen und unser Tun basiert auf dem Prinzip der Freiwilligkeit.

Viele unserer neuen Freunde haben in diesen Tagen auch ihren Interviewtermin. Wir wünschen ihnen allen, dass ihnen ein positiver Bescheid zugestellt wird und somit diese viel zu lange andauernde Phase großer Unsicherheit ein Ende findet darf. Wir wissen aber auch, dass wir dann viele Leute aus den Augen verlieren, da sie wegziehen oder sehr beschäftigt sein werden. Erfreulicherweise kommen uns immer wieder Personen, die verzogen sind, besuchen. Das zeigt ihre Verbundenheit mit unserem Projekt und vor allem mit Franz Witzmann – dem Mann mit Hut, roten Schuhen und kleinem schwarzen Hund, der sich seinen Lebenstraum einer empathischen Gesellschaft in einem kleinen Haus nahe der einzigen im Zentrum gelegenen Ampel der Kleinstadt Hainfeld erfüllt.

Ein frohes Fest und alles Gute für 2017 wünscht
im Namen des gesamten Comedor del Arte-Teams

Alexandra Eichenauer-Knoll

Und da ist soviel Freude.

Ein Mittwoch Nachmittag. Ich gehe von der Arbeit ins Comedor. Gestern habe ich etwas vorbereitet und hoffe, dass ich ein paar mitmachwillige Menschen antreffe. Meistens war es bisher eine kleine Gruppe von Kindern, die ich mit meinen Basteleien anlocken konnte. Doch die sind heute nicht da. Stattdessen sind im Comedor einige nette Erwachsene anwesend.
Nachdem ich angekommen bin, hole ich die Papierquadrate aus der Tasche. Jedes Quadrat hat einmal eine Geschichte erzählt. Mir unbekannte Geschichten aus vergangener Zeit. Da ist ein Bengalischer Tiger, rote Weihnachtskugeln und eine ältere Dame im Schwimmbad.
Das bedruckte Papier kommt heute zu neuen Ehren.
Worum es genau geht: Meine Idee aus nicht mehr gebrauchten Zeitschriften kleine Schachteln zu falten.

Ich setze mich, bereite meinen Arbeitsplatz vor. Der erste Interessierte setzt sich zu mir. Es ist Mohammed. Den ich zwar mit Sprache nicht verstehe, dessen liebe offene Art mir aber immer sehr ans Herz geht.
Er bittet mich mit nonverbalem Charme ihm meine Idee mitzuteilen.
Schritt für Schritt erarbeiten wir uns die Schachtel. Sie nimmt Gestalt an, es hackt manchmal, dann läuft es. Es läuft richtig gut. Der Prozess beschleunigt sich, während wir dabei zur Ruhe kommen.
Dann kommt Mujtabar dazu.
Das Falten der Schachteln vertreibt meine Gedanken. Als würde ich meditieren .. nur eben mit Papier. Ganz nebenbei und ruhig gesellt sich Ali zu uns.

Ich weiß, dass er beim Sterne falten – das letzte Origami Projekt im Comedor – schon sehr viel Können und Begeisterung bewiesen hat. Deswegen freut es mich besonders, ihn an meiner Seite zu haben. Ich weiß, jetzt geht echt was weiter.

Wir vier arbeiten konzentriert, manchmal unterbricht ein kurzes Gespräch die arbeitsame Stille. Es ist wirklich schön.

Ich sehe, wie aus meiner Idee eine ganz konkrete Sache wird. Und da ist soviel Freude. Ich beobachte aus dem Augenwinkel wie Mujtabar sich aus dem Papierstapel das nächste Motiv für eine Schachtel aussucht. Er nimmt nicht einfach irgendeines. Er sucht sich eines, das ihn anspricht. Das für ihn eine Geschichte erzählt. Das probiere ich auch aus. Eine schöne Auswahl Papierquadrate liegt vor mir, jetzt nehme ich die kleine Karte von Los Angeles, dann kommt der Tiger dran, das eine mit dem Schmetterling möchte ich auch noch ausprobieren.

Zum Abschluss werden alle Schachteln zusammengestellt und das Gesamtwerk wird fotografisch verewigt. Das Blatt mit der schwimmenden älteren Dame wurde zu einer vielbeachteten kleinen Schachtel. Ali positioniert sie beim Fotografieren so, dass keiner sie übersehen kann.

Als sich dann eine große Schachtel mit vielen kleinen Schachteln füllt, bin auch ich erfüllt: Mit  Stolz und Zufriedenheit. Es hat soviel Spaß gemacht, diese Schachteln gemeinsam mit Mohammed, Ali und Mujtabar zu gestalten.

Gestern hatte ich noch diese Idee, diese Vorstellung, den Schatten an der Wand. Und heute sehe ich das bunte Schauspiel.

Diese Schachteln, deren Papier mir gestern noch nichts bedeutet hat, erzählen für mich heute eine neue Geschichte. Die Geschichte von einem guten Miteinander.

Liebe Grüße, Cornelia

Das Tuwas Magazin ist online

Das Tuwas-Sozialfestival nähert sich seinem Ende. Von Jänner bis Dezember 2016 wurden in der Region Mostviertel-Mitte rund 150 Veranstaltungen und Aktivitäten durchgeführt – das Highlight war der Oktober mit 37 Veranstaltungen!  Ein Projekt davon war die Förderung des Comedor del Arte in Hainfeld. Um die vielen guten Ideen und Veranstaltungen zu dokumentieren, wurde jetzt ein digitales Mach mit!-Magazin herausgegeben. Dort findet man neben interessanten Informationen und  vielen großartigen Fotos auch einen Text über den Comedor del Arte, den Alexandra Eichenauer-Knoll geschrieben hat.

Hier gibt es das Magazin zum Download!

PS: Das Tu was– Abschlussfest findet am 3. März 2017 abends im LebensGut Miteinander in Rohrbach statt!

Basteln und werken für die Sternenstadt Hainfeld

Hainfeld Weihnachten 2016. Sterne, wohin man sieht. Sie zieren die Geschäftsauslagen, hängen in den kahlen Bäumen oder leuchten an den Fenstern. Auch die beiden Sozialaktionen, die der Wirtschaftsverein Wir-Hainfelder organisiert, stehen unter einem guten Stern.

Der Sternenpass mobilisiert viel kreatives Potential

Das Weihnachtsteam der Stadt entwickelte im Herbst 2016 einen sogenannten „Sternenpass“, der in einer Edition von 100 Stück aufgelegt und zum Preis von EUR 10,- verkauft werden sollte. Mit diesem Pass können in je zehn Geschäften 10 verschiedene Sterne eingelöst werden – gehäkelte und genähte Sterne oder Sterne aus Papier, Holz, Stroh und Lebkuchen. Insgesamt sollte die stattliche Zahl von 1.000 Stück Sternen erzeugt werden. Der Erlös soll wie schon in den Vorjahren einer bedürftigen Hainfelder Familie zugute kommen.

Auch wir vom Comedor del Arte versprachen, einen Stern beizusteuern. Ich besprach das Projekt mit der Rohrbacherin Cornelia Fuchs, die sich schon als ungemein geschickt und einfallsreich bei verschiedenen kreativen Projekten des Comedor del Arte erwiesen hatte. Nach einigen Überlegungen und dem Anfertigen von Prototypen einigten wir uns darauf, einen Origamistern zu basteln. Wann und mit wem die 100 Sterne erzeugt werden sollten, war allerdings unklar. So begann ich eines nachmittags im Comedor, mit meinem Restbestand an Origami-Papier die ersten Sterne zu falten. Die 13jährige Fahima gesellte sich mit ihrer Schwester Farida dazu, sie waren gerade zum Hausaufgaben machen im Comedor gewesen. Außerdem setzte sich Jussuf an den Tisch, der schon unzählige „Himmel- und Hölle“-Spiele aus Papier im Comedor gefaltet hatte. Dieses Spiel heißt in Syrien übrigens „König und Esel“.

Fahima hatte dann die Idee, Papier von alten Zeitschriften zu nehmen. Seit dem Papiercollage-Workshop haben wir schöne Zeitungen und alte Bücher aufliegen und sind mutig genug, diese auch zu zerschneiden. Mit diesem Papier begann das Sternefalten noch viel mehr Spaß zu machen, denn es entstanden extrem hübsche und einzigarte Farbkombinationen, durchbrochen von Textelementen und erkennbaren Details wie Gesichtern und Sträuchern….

Um schneller und effizienter arbeiten kzu können, ließ ich ein ganzes Hochglanzmagazin im Papiergeschäft auf das Maß 14 x 14 cm zerschneiden, zusammen mit altem Notenpapier, das uns Cornelia Fuchs noch vorbeigebracht hatte.

Und dann kamen wir wirklich in Fahrt! Vor allem während des Sternenähens im Nähcafé bastelte ich mit Fahima intensiv an den Sternen weiter. Wieso im Nähcafe? Elisabeth Hasler vom Nähcafe WasihrWollt! hatte ja zugesagt, für die Sternenpassaktion  100 Nähsterne zu liefern. Für die Realisation hatte sie zwei Tage zum gemeinsamen Nähen ausgeschrieben. Hier konnten sich unsere Näherinnen gut einbringen. So schwer es ihnen oft fällt, die deutsche Sprache zu verstehen, so leicht fällt es ihnen, die jeweiligen Nähaufgaben zu erfassen. Dazu braucht es unter Fachleuten offensichtlich – für mich immer wieder sehr überraschend – nicht vieler Worte!

Cornelia Fuchs faltete noch 30 Sterne aus Notenpapier und so konnte ich rechtzeitig vor Advent zwei Schachteln Sternehänger an das Weihnachtsteam der Wir-Hainfelder abliefern.

Ali bastelt 70 Sterne für den Comedor-Stand

Doch damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Ich bastelte im Comedor weiter Sterne mit den Kindern, einfach so zum Spaß, Papier war ja noch da und auch weil ich für unseren Stand am Kreativmarkt noch etwas zum Verkaufen suchte. Und so ergab es sich, dass Ali Interesse zeigte und ich ihm die einzelnen Schritte – schneiden, falten, stecken, kleben – genau erklärte. Ich war baff, als er uns wenige Tage später rund 70 Sterne übergab. Das Papier organisierte er sich selbst. Interessant fand ich, dass seine Sterne wieder einen anderen Charakter hatten. Sie drücken seine Naturverbundenheit aus, man sieht viel Himmel, Natur und Tiere, eben das, was Ali an Österreich so schätzt. Ein Stern, in verschiedenen Blautönen macht mich richtig nachdenklich. So viel Himmelstöne gibt es, was bedeutet Himmel für den Christen Ali. Freiheit?

Viele Sterne beim Hainfelder Kreativmarkt

Die 70 Sterne kamen also auf unseren Stand am Kreativmarkt, sowohl mit dem Zweck diesen zu verschönern als auch zum Verkaufen. Unerwarteterweise wurde unser Stand auch noch durch drei wunderschöne große Papiersterne geschmückt, die Mohammad, ein Schauspieler aus Afghanistan mit viel Sinn für Inszenierung und Dekoration, vorbeibrachte. Seine Sterne waren ebenfalls aus einem zerschnittenen Hochglanzmagazin angefertigt. Die Idee dazu hatte er aber nicht von mir bekommen, sondern von Leonida, einem Mädchen, das uns sehr häufig im Comedor besucht und besonders geschickt ist, egal ob es um Papierfalten, Teppichweben oder Gitarrespielen handelt. Einen Tag später brachte Mohammad noch weitere vier Sterne mit, jeweils zwei für den Stand der Bäuerinnen und jenem der Blasmusikkapelle. Franz überbrachte die dekorativen Geschenke, auch zum Zeichen unserer Verbundenheit mit den anderen Vereinen der Stadt.

Warum Cornelia Sleman eine Hose näht

Ein lustige Geschichte zum Abschluss: Sleman, der an einem Abend im Nähcafé anwesend war und fröhlich beim Füllen der Nähsterne mithalf (eine durchaus mühsame Arbeit!), unterhielt uns einen Großteil der Zeit mit seinen frechen Fragen und Scherzen. Warum wir überhaupt so viele Sterne nähten, fragte er zum Beispiel. Er meinte, wir könnten ihm ja auch eine Hose nähen, er fände das besser. Ich erklärte ihm, welche Bedeutung der Stern als Weihnachtssymbol für uns Christen habe. Wir folgen dem Stern, dem Stern als Symbol der Hoffnung und der Befreiung. Cornelia konterte ihm weniger belehrend und wesentlich witziger. Sie nähte ihm flugs eine winzige, knackige Hose.

Herzliche Grüße aus der Sternenstadt Hainfeld sendet Alexandra Eichenauer-Knoll

Ein Teppich erzählt über eine Freundschaft.

Ich habe in letzer Zeit kaum Blogeinträge geschrieben. Nicht, weil es nichts zu berichten gäbe – nein ganz im Gegenteil – sondern weil so unglaublich viel los ist! Denn die kleinen und großen Besucher und Besucherinnen des Comedor del Arte haben inzwischen verstanden, wie unser Begegnungshaus funktioniert. Wir stellen Raum, Material und natürlich auch unsere Zeit zur Verfügung. Unsere Gäste wiederum können diese Ressourcen nach Belieben nutzen und werken. Denn der Comedor ist das, was wir alle daraus machen!

Die Geschichte von Ramazan Sadegi ist ein gutes Beispiel dafür. Er kam eines mittwochnachmittags, als wir mit den Kindern gerade auf den Webrahmen herumprobierten. Wir hatten einige alte Webrahmen dankenswerterweise von der Volksschule Hainfeld geschenkt bekommen. Einige Kinder kannten die Technik aus der Schule und erwiesen sich recht geschickt. Aber es gibt viel Angebot bei uns und der Webrahmen ist auch nur eine Möglichkeit unter vielen. Und so erlahmte das Interesse daran auch wieder.

Für Ramazan hingegen war der Webrahmen eine gute Gelegenheit, um uns einmal sein Können unter Beweis zu stellen. Ramazan kommt aus Afghanistan und hatte mit acht Jahren schon als Teppichknüpfer zu arbeiten begonnen.  Er nahm also einen der Rahmen in sein Quartier mit, zeichnete verschiedene Entwürfe und ließ Franz Witzmann einen davon auswählen. Dann begann er mit der Arbeit. Die nötige Wolle besorgte ihm Franz im Hainfelder Nähcafé. Drei Tage brauchte er, um einen kleinen hübschen Teppich herzustellen, der auch eine ganz besondere Geschichte erzählt. Die Geschichte einer Freundschaft nämlich – zwischen dem Hainfelder Franz und dem jungen Flüchtling Ramazan.

Ich stellte Ramazan bei der Übergabe des Kunstwerks noch ein paar Fragen:

Ramazan, Du hast schon mit acht Jahren in Afghanistan als Teppichknüpfer gearbeitet. Wie viele Stunden am Tag?
R. Sagedi:  Ich habe jeden Tag drei Stunden als Tepppichknüpfer gearbeitet.

Wie groß waren die Teppiche?
R. Sagedi: Wir haben große Teppiche geknüpft, 6 x 6 m oder 3 x 3 m, aber das habe ich nicht alleine gemacht, sondern immer zusammen mit zwei oder drei Leuten.

Für wen habt ihr die Teppiche gemacht?
R. Sagedi: Ich weiß das nicht, wir haben nur gearbeitet, wir waren Kinder.

Du hast jetzt einen kleinen Teppich für den Comedor gemacht. Was bedeutet dieser Teppich?
R. Sagedi: Auf dem Teppich sind zwei Schmetterlinge, ein weißer und ein roter. Außerdem vier Schuhe, die Schuhe sind alleine. Sie sind alleine wie die Leute, die alleine reisen, wie ich zum Beispiel und viele meiner Freunde. Wir sind alleine hier ohne unsere Familie.

Was sieht man noch auf dem Teppich?
Ich habe Buchstaben gemacht, F und R, Z und N. Das bedeutet F wie Franz und R wie Ramazan. Es sind auch die Buchstaben von Franz. Ich habe den Teppich für Franz gemacht.

Der Teppich wird im Comedor del Arte aufgehängt werden. Wohin? Hast Du einen Wunsch?
Ramazan zeigt auf ein gezeichnetes Portrait von Franz über dem Whiteboard.

Noch eine ganz andere Frage. Ramazan, wie gefällt es Dir in Österreich?
R. Sagedi: Mir gefällt es wunderbar. Die Landschaft gefällt mir auch.

Du spielst Fußball?
R. Sagedi: Ja, ich spiele in der Hainfelder Mannschaft, ich bin dort im Mittelfeld. Ich habe viele Freunde dort. Ich bin der einzige Afghane, die anderen sind alle Österreicher.

Lieber Ramazan, danke, dass Du Franz so einen schönen Teppich gewebt hast!

 

Text:  Alexandra Eichenauer-Knoll

COMEDOR-Stand am Hainfelder Kreativmarkt

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Zum zweiten Mal beteiligt sich der Comedor del Arte am Hainfelder Kreativmarkt. Wir verkaufen wie letztes Jahr Tee und internationales Gebäck. Außerdem wird uns Pardes lecker gefüllte Bolani zubereiten, eine Art Brot, das knusprig herausgebacken wird. Die Spenden werden für den Ankauf eines Pelletsofens verwendet.

Gerne berichten wir bei dieser Gelegenheit auch über unsere Arbeit. Wir freuen uns auf zahlreichen Besuch, neue Kontakte und interessante Gespräche!

Dritter Hainfelder Kreativmarkt
Gemeindezentrum, Hauptstrasse 5
09. und 10. Dezember, 09.00 – 18.00 Uhr
11. Dezember, 10.00 – 16.00 Uhr

Wie sehen Integrationsfortschritte aus?

franzmohammad

Seit Anfang Juni kenne ich Mohammad HASSAN ALI und beinahe ebenso lange ist er als ehrenamtlich Aktiver regelmäßig im Comedor del Arte tätig. Bei den Kindernachmittagen ist er uns eine große Hilfe und er ist bei den Kindern sehr beliebt. Bei Veranstaltungen ist er immer wieder hilfreich zur Hand, sei es mit fotografieren, filmen, Kinderbetreuung aber auch mit manuellen Arbeiten in unserem Begegnungsraum. Durch die Vorführung seines Films, durch seinen Auftritt als Pantomime und durch Medienberichte ist er und seine Geschichte auch bereits einer größeren Öffentlichkeit bekannt.

Vor einigen Tagen ist Mohammad HASSAN ALI zu mir gekommen und hat mir den Bescheid der Fremdenpolizei lesen lassen, in dem steht, dass er nach Ungarn zurückkehren soll. Er ist voller Angst und Unsicherheit, da er selbst sehr negative Erfahrungen in Ungarn hatte. Ich weiß auch aus persönlichen Fahrten zu den verschiedenen „Hotspots“ in unserem Nachbarland um die Zustände in den dortigen Lagern und kann seine Ängste sehr gut nachvollziehen.

Ich habe daher seine Aktivitäten für den Comedor del Arte, die auch mit vielen Fotos belegbar sind, in einem Dokument zusammengefasst. Dieser Brief soll seine Integrationsfortschritte auch für die entscheidenden Behörden sichtbar und nachvollziehbar machen. Außerdem habe ich Menschen, die Mohammad persönlich kennen, gebeten, mit ihrer Unterschrift diesem Schreiben noch mehr Gewicht zu geben.

Alles Liebe, Franz Witzmann

Die gesamte Dokumentation kann hier eingesehen werden.

Unterstützungserklärung

Wie hat es Dir gefallen, Julia?

Das Workshop Papiercollage mit Julia Dossi im Rahmen der Tuwas-Mitmachtage am 7. Oktober 2016 entwickelte sich zu einem gemütlichen und arbeitsintensiven Nachmittag – mit Besuchern unterschiedlichster Altersgruppen.
Die 90jährige Frau Hermine Pacher hatte überhaupt ihr erstes Bild gestaltet, so sagte sie uns. Es ist nie zu spät, wiederholte sie dabei immer wieder. Und die beiden besten Freunde Ali und Aref nahmen sich am nächsten Tag sogar Material nach Hause, um weitere Collagen gestalten zu können.
Genug Bilder also für eine kleine Ausstellung im Comedor del Arte  im Rahmen der Tage der Offenen Ateliers am 15. und 16. Oktober 2016!

Ich reflektierte mit Juli Dossi ein paar Tage später noch per E-Mail über ihren Besuch bei uns und den Prozess der Collage im allgemeinen.

Alexandra: Liebe Julia, wie hat es Dir gefallen?

Julia:  Mir hat’s so gut gefallen! Es war berührend zuzusehen, wie die unterschiedlichen Menschen sich nach kurzer Orientierungsrunde intuitiv mit dem Material beschäftigten und nach eigenen Motiven forschten, die sie zu Bild brachten im Lauf des Nachmittags. Ich war überrascht, wie aufgeschlossen die einzelnen Teilnehmer waren, wie neugierig und aktiv bei der Umsetzung. Ich freue mich sehr, wenn das Erlebnis noch „nachklingt“ und sich vielleicht auch weiterhin der eine oder andere mit Collage auseinandersetzen möchte.

Alexandra: Ich fand es sehr hilfreich, dass Du Fotos von Collagen, auch sehr berühmten wie von Matisse, vorbereitet hattest. So bekam man eingangs ein gutes Gefühl, was überhaupt machbar ist.

Julia:  Das Entdecken der vielfältigen Möglichkeiten, die Schere und Papier bieten, und wie andere damit umgehen kann anregend und motivierend sein für die eigene Arbeit. Man findet Elemente, die einem gefallen, dann kommen eigene Assoziationen hinzu und schließlich entsteht im Prozess (Aussuchen, Ausschneiden, Arrangieren und Aufkleben) immer ein eigenes Bild.

Alexandra: Du hast immer wieder geprochen, dass es wichtig ist, einen eigenen Zugang zu finden. Einige wussten genau, was sie wollten, andere haben mal probiert. Ich hatte das Gefühl, Du hast sehr genau beobachtet, wie die Leute einsteigen in die Arbeit…

Julia:  Ich war neugierig, wie jeder Einzelne damit umgehen würde, ob es den Teilnehmer gefallen würde, sich darauf einzulassen und was für Bilder entstehen würden. Ich glaube, die meisten unter Ihnen hatten sich noch nie zuvor mit Papiercollage beschäftigt. Es war super zu sehen, dass es ihnen Spaß gemacht hat, etwas eigenes zu erschaffen an diesem Nachmittag.

Alexandra: Ich selbst wollte zuerst gar nicht mitmachen, hab mir dann doch ein Blatt genommen und bin dann richtig reingekippt, ich wollte gar nicht mehr aufhören. Auch die Bildersuche war ein Prozess, der mir extrem Spaß macht, man blättert, sucht – wie nach dem einem fehlenden Puzzlestein. Bei mir hat sich sowas wie Abenteuerstimmung breit gemacht.

Julia:  So geht’s mir selber auch dabei. Ich genieße es sehr, nach passenden Kombinationen zu suchen, deren Parameter ich selbst bestimme. Auf diese Weise kann ich mich stundenlang beschäftigen und wenn ein Bild fertig geworden ist, bin ich meistens zufrieden. Die vielen unfertigen oder angefangenen Collagen warten manchmal noch länger darauf, zu einem anderen Zeitpunkt fertig gestellt zu werden. Das gehört auch dazu.

Alexandra: Die Collage ergibt sich ja zufällig, hängt ab vom vorhandenen Material, trotzdem hat man das Gefühl, es gibt einen Sinn dahinter, einen Plan, es ist kein Zufall.

Julia:  Ich denke, das Bildmaterial, für das sich jemand im Moment entscheidet, drückt aus, was die- oder denjenigen gerade beschäftigt. Das kann die unterschiedlichsten Formen annehmen, abstrakt oder gegenständlich sein. Man sammelt seine Gedanken zu einem Thema, das oft erst während der Arbeit konkret wird, und lässt sie am Ende des Prozesses in Bildform zurück, so empfindlich es oft.

Alexandra: Wir hatten auch schöne Bücher und Bildbände dabei, anfangs gibt es eine natürlich Hemmung, so ein schönes Buch zu zerschneiden. Aber es macht Sinn, so werden die Bücher wenigstens nach Jahren wieder einmal in die Hand genommen. Hat Dir etwas gefehlt in unserem Angebot?

Julia:  Ich denke, das Angebot war überreichlich, wir hatten ja einen ganzen Tisch voll mit Bücherkisten! Ich bin gar nicht dazu gekommen, mehr als ein paar Bücher durchzublättern und habe schnell Bilder gefunden, die mich interessiert haben. Mein Zugang ist es, einfach das zur Hand zu nehmen, was gerade da ist. Man braucht gar nicht viel, um eine Collage zu machen. Schere, Papier, Kleber und ein paar Hefte oder Bücher mit geeigneten Bildern. Es macht mir auch Spaß, nach ansprechenden Bildbänden auf Flohmärkten zu suchen.

Alexandra: Ich selbst denke, es hätten mehr Abbildungen von Menschen sein können, Sleman hatte Männer mit Kravatten gesucht, Mohammad Bilder von glücklichen österreichischen Familien.

Julia:  Die beiden wussten sehr genau, wonach sie suchten und was sie darstellen wollten. Es ist so unterschiedlich, was die Leute bewegt… Zumeist kümmert man sich ja selber um das passenden Bildmaterial, das ist der eigentliche Ausgangspunkt.

Alexandra: Die Gruppe war ja sehr gemischt, eine 90jährige Dame, Kinder, Österreicher/innen und Menschen aus Afghanistan und Syrien. Wir haben geplaudert, gescherzt, zwischendurch kamen Besucher rein. Jeder hat Dir die Hand gegeben. Wie hast Du das erlebt?

Julia:  Ich fand es sehr entspannt und war ehrlich gesagt überrascht, wie motiviert sich alle in dem Raum mit ihren Arbeiten beschäftigt haben, das ist nicht selbstverständlich. Es hat mir wirklich gefallen, mich den Nachmittag hindurch auszutauschen, Tee zu trinken, mit den Teilnehmern über Ideen und ihre Eindrücke zu plaudern. Mir hat’s viel Spaß gemacht. Vielen Dank für Eure Einladung!

Alexandra: Wir danken Dir für Dein Kommen!

Fotos: Franz Witzmann

Tage der Offenen Ateliers

Im Rahmen der niederösterreichischen Tage der Offenen Ateliers und der Tuwas-Mitmachtage hat auch der Comedor del Arte Samstag und Sonntag geöffnet. Das ganze Haus soll zu einem Ausstellungsraum werden. Verschiedene Stationen bzw. Räume  werden Arbeiten unserer kleinen und großen Gäste zeigen. Geplant ist auch, die Ergebnisse vergangener Workshops zu präsentieren. Diese Ausstellungen sind also auch ein Rückblick auf die ersten acht Monate Comedor del Arte. Soviel vorweg: Es ist viel passiert!

Kunst betrachten macht hungrig – daher werden wir auch leckere Speisen anbieten. Denn wir verstehen Kochen als Kunst, die durch den Magen geht!

Tage der Offenen Ateliers
Samstag, 15. Oktober 2016, 14.00 – 18.00 Uhr und
Sonntag, 16. Oktober 2016, 10.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 18.00 Uhr
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Nominiert als “Ort des Respekts“

Beim Wettbewerb „Orte des Respekts 2016“ wurden aus mehr als 800 Einreichungen 449 „Orte des Respekts“ nominiert! Diese sind auf der interaktiven Landkarte der Orte des Respekts sichtbar und zeigen gesellschaftliches Engagement in Österreich auf.

Der Wettbewerb wurde von respect. net ausgeschrieben. Der Verein.Respekt.net ist ein überparteilicher Zusammenschluss von politisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die gesellschaftspolitisches Engagement erleichtern wollen. Für eine funktionierende Demokratie braucht es politisches Engagement in breiter Form. Weil die ausgetrampelten Pfade der etablierten Politik immer mehr Menschen abschrecken, entwickelt der Verein.Respekt.net neue innovative Konzepte, um eine Teilnahme am politischen Prozess zu fördern.
Als erste konkrete Maßnahme hat der Verein.Respekt.net im Jahr 2010 die Crowdfunding-Plattform Respekt.net gegründet. Auf dieser Plattform im Internet werden Menschen mit engagierten Ideen mit potenziellen Unterstützerinnen und Unterstützern zusammen gebracht. Auf der Crowdfunding-Plattform werden wertvolle Projekte schnell und einfach vielen Menschen zugänglich gemacht.

Workshop Taschen nähen

Am Samstag, den 27. August 2016, fand zum zweiten Mal ein Nähworkshop im Nähcafe Was Ihr Wollt! in Kooperation mit dem Comedor del Arte statt. Diesmal hatten wir eine Referentin zu Gast. Kathrin Mayer, Wienerin mit Zweitwohnsitz in der Ramsau bei Hainfeld und Initiatorin des Sozialprojekts 1000taschen erklärte uns die Machart ihrer beliebten Taschen. Neben Cornelia Fuchs und Elisabeth Hasler nahmen diesmal Nasibe Hasanzadeh, Zahra Mohammadi und Raziyeh Sharifi teil.

Um eine wirklich schöne Tasche im Stil der 1000taschen anzufertigen, muss man vor allem exakt arbeiten können. Kathrin Mayer erklärte uns daher Schritt für Schritt, was zu tun sei – beginnend beim Auftrennen der Gurte für die innere Kunststoffhülle, über das richtige Maßnehmen bis zum stabilen Vernähen der Gurte. Ich selbst konnte als unerfahrene Näherin schon sehr bald den Anweisungen nicht mehr folgen und habe mich auf das Fotografieren der Workshopteilnehmerinnen beschränkt. Umso mehr war ich ehrlich verblüfft, wie – im Gegensatz zu mir – unsere afghanischen Näherinnen Nasibe, Zahra und Raziyeh die Angaben unserer Workshopleiterin sofort verstanden haben und exakt umsetzen konnten. Nähen ist ein uraltes Handwerk und wer dieses Fachwissen beherrscht, kann sich ganz offensichtlich auch anders verständigen, es genügen einfache hinweisende Gesten. Ich möchte mit dieser Aussage allerdings nicht die Leistung von unserem lieben Jawad schmälern, der uns als Dolmetscher während des ganzen Workshops zur Verfügung stand!

Nach zwei Stunden waren die meisten Taschen fertig und die Damen labten sich an Elisabeths köstlichem Zwetschkenkuchen. Abschließend machten wir noch Gruppenfotos. Es war eine großer Freude zu sehen, welch schicke, elegante Taschen an diesem Nachmittag in so kurzer Zeit entstanden waren. Die von uns gesammelten Vorhangstoffe passten wunderbar zu den roten Gurten, die Kathrin Mayer mitgebracht hatte. Nasibe und Zahra haben ihre Taschen sogar zusätzlich aufgemascherlt – einfach entzückend!

Großer Dank an Kathrin Mayer, die uns ihr Know-How zur Verfügung gestellt hat. Mehr Infos über Ihr Sozialprojekt gibt es auf Facebook unter 1000taschen.

Großer Dank auch an Cornelia Fuchs, Marianne Schindlecker und Lilly Gaschler für ihre Stoffspenden und natürlich an Elisabeth Hasler für die großzügige Einladung, wieder einmal ihre Räume und Nähmaschinen benützen zu dürfen.

Herzliche Grüße, Alexandra Eichenauer-Knoll

Fotos: Alexandra Eichenauer-Knoll

Zahra will tanzen.

Zahra ist ein Mädchen im zarten Volksschulalter und besucht uns gelegentlich mittwochs im Rahmen des Spielenachmittages. Sie stammt aus Syrien, kommt allerdings zusammen mit einer Gruppe Farsi sprechender Kinder zu uns. So ist sie zeitweise die einzige mit arabischer Muttersprache. Das ist nicht leicht für sie, sie fühlt sich oft unverstanden und hat sich einmal auch sehr lautstark darüber beklagt. Doch mit ihrem Temperament schafft sie es immer, den anderen Kindern zu verdeutlichen, was sie will. Denn: Zahra will tanzen!

Und so bringt sie ihre MitspielerInnen dazu, mit Feuereifer hübsch verzierte Zettelchen mit der Aufschrift: „Zahra tanzt“ zu schreiben. Die meisten unterstützen sie auch dabei, Sessel in Reihen aufzustellen, eine improvisierte Bühne zu errichten und an die anwesenden Erwachsenen die Einladungen zu verteilen.

Zahras Auftritte sind dann stets ein Ereignis. Sie singt deutsche Liebeslieder und tanzt dazu, wobei sie gekonnt Hände wie Hüften bewegt. Auch verschiedene Requisiten benutzt sie gezielt, um das Publikum zu fesseln. Eine Puppe zum Beispiel, um ihre Liebe auszudrücken oder einen Fächer, um mit dem Publikum zu kokettieren. Die ZuseherInnen haben ihre Einfälle noch jedes Mal mit tosendem Applaus belohnt. Denn Zahra lässt einen mit offenen Mund staunen. Das kleine Mädchen besitzt wirklich das rare Talent, die Anwesenden in ihren Bann zu ziehen. Zurück bleibt der Eindruck, bei einem unvergesslichen Spektakel dabei gewesen zu sein.

Herzliche Grüße aus dem Comedor del Arte sendet Alexandra Eichenauer-Knoll

Fotos: Franz Witzmann

Konzert – mit  Stimmkraft und Fingerstyle

Samstag, 24. September 2016
Beginn: 20.00 Uhr
Ort: Comedor del Arte

Am Samstag, den 24.9., gibt es abends im Comedor del Arte ein Konzert in familiärem Rahmen. Clemens Schmidt, der Sohn von Franz Witzmann, wird auf der Gitarre spielen und Mika Abdullaeva, Mitbegründerin des Comedor del Arte, wird einige Lieder singen. Beide Künstler sind um die 20 Jahre jung, sehr talentiert und voller musikalischer Pläne.

Die Sopranistin Mika Abdullaeva möchte Sängerin werden. Vor allem durch die Vermittlung von Franz Witzmann konnte  sie schon an einigen öffentlichen Auftritten teilnehmen, u.a. auch auf der Menschenrechtsbühne des Donauinselfestes und beim NÖN-Talentewettbewerb 2015. Inzwischen hat sie zusammen mit ihrer Schwester Aida bereits einige Lieder aufgenommen. Mika singt Klassik und Pop – einfühlsam und leidenschaftlich!

Clemens Schmidt studiert derzeit in Wien Medizin. Er hat schon an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen und ist auch als Solo-Act und in verschiedenen Besetzungen auf Bühnen quer durch Österreich und Europa aufgetreten. Er plant, an diesem Abend eine Mischung aus Eigenkompositionen und Stücken von Komponisten, welche sich im weitesten Sinne dem Genre ‘acoustic Fingerstyle’ zuschreiben lassen, zu spielen.

Wir freuen uns schon sehr auf den Auftritt der beiden!

Fotos: Franz Witzmann und Fabian Schuster

Was ist ‘acoustic Fingerstyle’ ?
Mit Einflüssen von Musikern wie Michael Hedges, Andy McKee, Antoine Dufour, Don Ross oder Thomas Leeb versucht dieser Stil, durch ein möglichst breites Spektrum an verschiedenen Techniken an einer Gitarre alle Aufgaben einer vollständigen Bandbesetzung zu erfüllen. Durch klassische Gitarrentechnik, Perkussion am Instrument, ‘Tapping’ der Seiten am Hals und vieles mehr wird ein Klangbild erzeugt, in dem sich eine Vielzahl an Stimmen zu einem vollständigen Stück zusammensetzt. Somit werden unterschiedlichste Stücke dargeboten, von irischen Melodien über Singer/Songwriter bis hin zu Arrangements bekannter Popstücke à la Coldplay und Toto, alles an einem Instrument, gelegentlich unterstrichen mit Gesang.